Was Geldautomaten und Mercedes-Sterne gemeinsam haben
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Die Heinz Soyer Bolzenschweißtechnik GmbH aus Wörthsee zählt zu den Pionieren der modernen Verbindungstechnik. Gegründet 1970 in einer Garage in Planegg bei München hat sich das Familienunternehmen auf die Nische der blitzschnellen Bolzenschweißtechnik spezialisiert: Schweißgeräte, die beim tragbaren Kleingerät beginnen und bis zur vollautomatischen CNC-Maschine reichen oder massive Verbindungen für die Ewigkeit sichern, beispielsweise im Hoch-, Tief-, Brücken- und Schiffsbau. Genauso beim Geldautomaten, wo das Bedienfeld mittels Bolzenschweißtechnik unsichtbar und dauerhaft befestigt wird, oder beim Befestigen des Mercedessterns am Auto: Soyer verbindet hochwertige Oberflächen mit zuverlässiger, langlebiger Technik dahinter – ohne Bohren, Schrauben oder sichtbare Spuren.
Drei Generationen, ein Ziel: dauerhafte Verbindungen
Bei der Heinz Soyer Bolzenschweißtechnik GmbH steht ein Generationenwechsel an: Gründer Heinz Soyer führt den Betrieb gemeinsam mit seinem Sohn Heinz Soyer jr., der wiederum seinen Sohn Florian als möglichen Nachfolger im Blick hat. Der Jüngste lässt sich Zeit mit der Entscheidung, doch Zuversicht überwiegt: “Auch bei uns menschelt es. Aber das wird schon”, meint der mittlere Soyer.
Heute beschäftigt der Betrieb rund 75 Mitarbeitende und zählt mit rund 12 000 Kunden zu den größten Anbietern seiner Branche weltweit. Die Kundschaft ist breit gefächert – vom Handwerksbetrieb bis zur Großindustrie. Gerade diese Vielfalt und die vollständige Wertschöpfung im eigenen Haus sichern Unabhängigkeit und Stabilität.
Export als Lebensader im hart umkämpften Markt
Auch die Heinz Soyer Bolzenschweißtechnik GmbH spürt die aktuell schwierige Wirtschaftslage deutlich: Viele Kunden produzieren inzwischen im Ausland oder setzen auf günstige Importware. Umso wichtiger bleibt das Exportgeschäft, das mehr als die Hälfte des Umsatzes ausmacht. “Der Planet ist groß genug, um einen Handwerksbetrieb zu ernähren – aber man darf nicht zu Hause sitzen und Däumchen drehen”, meint Seniorchef Heinz Soyer. Mit Vertriebspartnern in 45 Ländern ist das Unternehmen global vernetzt – doch die internationale Präsenz bringt auch Herausforderungen: Manche Partner handeln unzuverlässig und reisewillige Fachkräfte sind schwer zu finden. Trotz allem bleibt Soyer seiner Linie treu: Qualität, Kundennähe und Zuverlässigkeit stehen über Wachstum um jeden Preis.
Tradition trifft auf Hightech
Was früher mit Hammer und Zange geprüft wurde, wird heute im Detail analysiert – etwa wie sich der Schweißprozess in Millisekunden optimieren lässt. Ein Mitarbeiter erforscht für seine Promotion die magnetische Steuerung des Lichtbogens – ein Beispiel für die enge Verbindung von Praxis und Wissenschaft. Viele Entwicklungen wie leichtere und ergonomischere Geräte entstehen direkt aus Kundenwünschen. “Unsere Kunden sind immer auch Mitkonstrukteure”, sagt Geschäftsführer Soyer jr.
Für seine Erfindungen erhielt Soyer bereits 14 Bundesinnovationspreise, fünf Bayerische Staatspreise, den Seifriz-Preis und zuletzt 2022 den Bundespreis für hervorragende innovatorische Leistungen für das Handwerk für eine digital gesteuerte Schweißpistole (PHS‑4.0).
Quellen: www.dhz.de, Pressemeldung vom 13. Oktober 2025;
www.bayern-innovativ.de, Stand Oktober 2025