Eine ausreichende Fachkräftebasis ist das grundlegende Schlüsselelement für die Wettbewerbsfähigkeit des Handwerks und der deutschen Wirtschaft insgesamt.
Vor allem aufgrund der demografischen Entwicklung, aber auch wegen des Trends zu einer zunehmenden Studierneigung von Jugendlichen, nimmt der Mangel an Fachkräften im Handwerk seit Jahren zu. Die notwendige Transformation des Wirtschaftens in Deutschland hin zu mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit kann jedoch nur mit einer ausreichenden Zahl beruflich qualifizierter Fachkräfte insbesondere aus dem Handwerk als dem originären Umsetzer vor Ort gelingen. Das Handwerk stellt sich dieser Aufgabe und leistet bereits heute einen maßgeblichen Beitrag zur Verwirklichung der Ziele. Für die weitere Umsetzung der Vorhaben ist aber vor allem auch die Politik gefordert, die notwendigen Maßnahmen zeitnah zu ergreifen, um den Bedarf an Fachkräften umfassend zu decken.
Zukunft braucht Können
In der Zusammenstellung des ZDH "Zukunft braucht Können – Fachkräfte für das Handwerk" werden die umfangreichen Aktivitäten beschrieben, die das Handwerk schon jetzt zur Gewinnung von Fachkräften unternimmt, insbesondere die qualitativ hochwertige, gerade auch den aktuellen Transformationserfordernissen entsprechende Aus-, Fort- und Weiterbildung, die Ausbildung und Beschäftigung geflüchteter Menschen, der zunehmende Einsatz ausländischer Fachkräfte und die Unterstützung der Handwerksbetriebe bei der Digitalisierung von Produktions- und Geschäftsabläufen.

Foto: ZDH/Ortrud Stegner
ZDH-Forum
"Zukunft braucht Können" war das Motto des ZDH-Forums vom 7. Juli 2022 auf der Internationalen Handwerksmesse (IHM).
Signal in der politischen Debatte
Darüber hinaus werden der Bundesregierung Vorschläge an die Hand gegeben, was aus Sicht des Handwerks für ein kurz- und mittelfristig ausgerichtetes umfassendes Maßnahmenpaket zur Fachkräftesicherung getan werden muss. Damit setzen wir zum jetzigen Zeitpunkt ein starkes Signal in der politischen Debatte.
Vor allem in den folgenden Handlungsfeldern erwartet das Handwerk, dass die Politik rasch und nachhaltig die erforderlichen Maßnahmen zur Fachkräftesicherung ergreift:
- Stärkung der Beruflichen Bildung und insbesondere der betrieblichen Ausbildung,
- arbeitsmarkt- und betriebsnahe Gestaltung von Fort- und Weiterbildung,
- Modernisierung der Bildungsstätten des Handwerks,
- mittelstandsgerechte Zuwanderungspolitik,
- vermittlungswirksame Arbeitsmarktpolitik,
- Förderung von Betriebsnachfolgen,
- Beschleunigung der betrieblichen Transformation,
- eine den Transformations-Herausforderungen genügende Mittelstands- und Handwerkspolitik.
Diese Handlungsfelder untermauern wir mit zahlreichen Einzelmaßnahmen. Die notwendigen Schritte müssen jetzt auf die politische Agenda der Bundesregierung und der Fachministerien gesetzt werden, damit der für die Realisierung der Transformation der Wirtschaft unabdingbare Fachkräftebedarf sowohl qualitativ als auch quantitativ gedeckt werden kann.