Zentralverband des
Deutschen Handwerks
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Deutschen Handwerks

Handwerk weltweit unterwegs

Auslandspraktika bieten für Betriebe und Auszubildende einen echten Mehrwert. Auch nach der Ausbildung steht Handwerkerinnen und Handwerkern die Welt offen. Hier finden Sie Informationen zu Förderprogrammen sowie Beratungs- und Unterstützungsstrukturen.
Frau auf der Walz auf einem Waldweg

Mehr grenzüberschreitendes Lernen in dualen Ausbildung in Europa

Auf ihrem diesjährigen Berufsbildungstreffen in Eupen (Belgien) haben Wirtschafts- und Kammerorganisationen aus Deutschland, Luxemburg, der ostbelgischen Gemeinschaft, Österreich, Südtirol und der Schweiz eine Erklärung zur Förderung von Lernaufenthalten im Ausland im Rahmen der beruflichen Bildung veröffentlicht.

Zur gemeinsamen Erklärung

Die EU-Ratsempfehlung "Europa in Bewegung – Lernmobilität für alle" verfolgt das Ziel, dass zukünftig mehr Lernende im Rahmen der allgemeinen und beruflichen Bildung sowie der nonformalen Bildung einen Lernaufenthalt im Ausland absolvieren können. Der ZDH hat die Ratsempfehlung in Form eines ZDH kompakts bewertet.

Zum ZDH kompakt​​​​​​​

Warum wir uns für internationale Mobilität einsetzen

Das Handwerk verzeichnet einen kontinuierlich wachsenden Bedarf an Fachkräften, die über Fremdsprachenkenntnisse, interkulturelle Kompetenzen sowie internationale Erfahrungen verfügen. Ein Auslandspraktikum, am besten schon im Rahmen der beruflichen Erstausbildung, ist ein idealer Weg, diese Kompetenzen zu erwerben. Auszubildende und junge Fachkräfte verbessern mit einem Lern- bzw. Arbeitsaufenthalt im Ausland ihre Beschäftigungschancen, während Betriebe auf diese Weise nicht nur hoch qualifizierte und motivierte Mitarbeiter gewinnen, sondern sich auch am Ausbildungs- und Arbeitsmarkt als attraktive Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber positionieren können.

Auch im späteren Karriereverlauf zieht es manche Handwerkerinnnen und Handwerker ins Ausland. Sie möchten andere Länder und Arbeitsweisen kennenlernen oder sich persönlich weiterentwickeln. Das können sie im Rahmen internationaler Projekte, wo sie als Expertinnen und Experten gefragt sind.

Der ZDH setzt sich dafür ein, dass die Förderprogramme für Auslandspraktika praxistauglich gestaltet und die Beratungsstrukturen vor Ort verstetigt werden. Außerdem fördert er die Vernetzung mit internationalen Projekten und Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit, damit jene Handwerker, die sich engagieren wollen, und Projekte, die Handwerker suchen, zueinander finden.

Im Folgenden finden Sie Informationen zu Förderprogrammen sowie den entsprechenden Beratungs- und Unterstützungsstrukturen im Handwerk und darüber hinaus.
 

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Mobilitätsberatung vor Ort

Die Mobilitätsberaterinnen und -berater der Kammern beraten interessierte Auszubildende, Gesellen und Betriebe hinsichtlich der Planung, Organisation und Durchführung eines Auslandspraktikums während und nach der Ausbildung. Auf diese Weise sollen künftig mehr Nachwuchsfachkräfte die Möglichkeit erhalten, ihre Kompetenzen in einem internationalen Arbeits- und Lernumfeld zu erweitern. Sie sind die ersten Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner in Sachen Auslandspraktika.

Das Mobilitätsberatungsnetzwerk der Kammern "Berufsbildung ohne Grenzen" ist eine gemeinsame Initiative des ZDH, des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) und des Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). Insgesamt beteiligen sich 23 Handwerkskammern an dem Netzwerk, das auch eine Koordinierungsstelle umfasst, die an der Zentralstelle für die Weiterbildung im Handwerk (ZWH) in Düsseldorf und der DIHK-Service-Agentur angesiedelt ist.

Berufsbildung ohne Grenzen

Mobilitätsberaterinnen und -berater vor Ort:

Berufsbildung ohne Grenzen

Wege ins Ausland – für Auszubildende, Fachkräfte und Ausbilder

Eine Gruppe von jungen Menschen sitzt in einer Bibliothek und lernt gemeinsam mit Büchern.

Für Auslandspraktika von Auszubildenden gibt es viele Fördermöglichkeiten. Im Folgenden führen wir davon nur eine Auswahl auf. Nachdem die Ausbildung absolviert ist, verschiebt sich der Schwerpunkt der möglichen beruflichen Auslandsaufenthalte langsam vom Lernen zur Nutzung des eigenen Wissens und Könnens und zu dessen Weitergabe.

Neues EU-Bildungsprogramm Erasmus+ (2021-2027)

Die neue Generation des EU-Programms für Bildung, Jugend und Sport Erasmus+ (2021-2027) zielt auf die Förderung des lebenslangen Lernens, von Innovationen im Bildungsbereich sowie der Stärkung europäischer Identität ab. Schwerpunkte des Programms bilden die Themenbereiche Digitalisierung, Nachhaltigkeit und grüner Übergang, politische Bildung und Inklusion.

Das wesentliche Ziel von Erasmus+ ist die Förderung der "Lernmobilität für Einzelpersonen". Darunter fällt im Bereich der beruflichen Bildung die Förderung von Auslandspraktika von Auszubildenden, jungen Fachkräften sowie Ausbilderinnen und Ausbilder bzw. Lehrkräften.

Deutsch-Französische Bildungsprogramme

Der Austausch von Auszubildenden und Gesellen hat im deutschen und französischen Handwerk eine lange Tradition und wird über das bilaterale Bildungsprogramm ProTandem und das Deutsch-Französische Jugendwerk (DFJW) gefördert.

Ausbildung weltweit

Mit Ausbildung weltweit fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Lernaufenthalte von Auszubildenden in Ländern außerhalb Europas. Auch Ausbilderinnen und Ausbilder können über dieses Programm einen Auslandsaufenthalt absolvieren.

    Dr. Christian Sperle

    Ihr Ansprechpartner

    Dr. Christian Sperle
    Referatsleiter Internationale Berufsbildungspolitik
    Tel: +49 30 20619-305

    sperle(at)zdh.de

    Walz

    Auf der Walz lernen junge Handwerkerinnen und Handwerker fremde Kulturen, aber auch Arbeitstechniken und -praktiken kennen.

    Die Walz ist eine ca. 800 Jahre alte Tradition, die ursprünglich im gesamten europäischen Raum verbreitet war. Heutzutage wird sie hauptsächlich noch in Frankreich, Dänemark und den deutschsprachigen Ländern gepflegt.

    Nach der Ausbildung verlassen junge Handwerker ihren Heimatort für drei Jahre und einen Tag, um mehr über ihr Handwerk und sich selbst zu lernen. Während dieser Zeit tragen sie die traditionelle Kleidung (Kluft) und dürfen sich ihrem Heimatort nicht mehr als 50 km nähern.

    Die Walz dient nicht dem Erwerb wirtschaftlicher Vorteile, sondern dem Ziel, sich mit den Arbeitspraktiken und Lebensgewohnheiten anderer Menschen in anderen Ländern vertraut zu machen und sich auf diese Weise beruflich weiterzubilden sowie die eigene Lebenserfahrung zu erweitern.

    Soziologie

    Wandergeselle auf der Walz

    Die Gesellenwanderung "Walz" ist immaterielles Kulturerbe in Deutschland. Markus Römer hat dieses lebendige Erbe mit Interviews und Feldforschung untersucht und fragt, welche Impulse diese Handwerkstradition der heutigen Bildung geben kann.

    Zur Dissertation

    Freiwilligendienste

    Wer für mehrere Monate ins Ausland möchte, aber das große Abenteuer der Walz scheut, der kann beispielsweise einen Freiwilligendienst absolvieren.

    Zugang zu einem Netzwerk an Organisationen und Beratern rund um Auslandsaufenthalte bietet die Website wege-ins-ausland. Der Schwerpunkt liegt auf Auslandspraktika und Freiwilligendiensten. Im Wegweiser kann allerdings nicht speziell nach Angeboten für Handwerker gefiltert werden.

      Wege ins Ausland

      Auslandspraktika, Freiwilligendienste & Co.:

      Wege ins Ausland

      Experteneinsätze

      Das Know-how von Handwerkerinnen und Handwerkern ist in internationalen Projekten weltweit gefragt. Für erfahrene Gesellinnen und Gesellen bzw. Meisterinnen und Meister gibt es vielfältige Möglichkeiten, in internationalen Vorhaben mit Handwerksbezug kürzere oder auch längere Einsätze zu absolvieren. Die nachfolgenden Programme zeigen einen Ausschnitt dieser Programme und Projekte, weitere können bei den Durchführungsorganisationen erfragt werden, insbesondere der sequa und der GIZ.
       

      Team works!

      Junge Fachkräfte zwischen 18 und 30 Jahren können im Rahmen des Programms "Team works!" des Deutsch-Afrikanischen Jugendwerks erste Erfahrungen in Entwicklungsprojekten sammeln und ihre Erfahrungen und Perspektiven einbringen. Dabei reisen sie mit einem erfahrenen Experten für drei bis sechs Wochen nach Afrika, um dort beispielsweise einen kleinen oder mittelständischen Betrieb zu unterstützen.

      Weltdienst 30+

      Ab 30 steht allen Fachkräften dann das Programm Weltdienst 30+ des Senior Experten Services offen, über das ehrenamtliche Einsätze in Entwicklungsländern vermittelt werden.

      Fortbildung: Experten in der Internationalen Zusammenarbeit

      Die Fortbildung "Internationale/r Meister/in (HWK)" wurde für all diejenigen geschaffen, die sich nach dem Meisterbrief im Bereich der "Internationalen Zusammenarbeit" fortbilden möchten, weil sie sich vorstellen können, in Entwicklungs- und Schwellenländern – als Berater, Trainer oder Ausbilder – tätig zu werden.

      Die Teilnehmenden erwerben interkulturelle Kompetenzen, Einblicke in die internationalen Projektarbeit, Grundlagenkenntnisse zu internationalen Berufsbildungssystemen und vieles mehr, was sie in internationalen Kontexten benötigen.

      Diese Fortbildung kann aktuell bei der Handwerkskammer Frankfurt Rhein-Main sowie der Handwerkskammer für Schwaben absolviert werden.

      Ihre Ansprechpartnerin

      Anette Kasten
      Business Scout for Development
      Tel: +49 30 20619-348

      business-scout(at)zdh.de

      Ihr Ansprechpartner

      Michael Olma
      Referatsleiter Internationale Zusammenarbeit
      Tel: +49 30 20619-333

      olma(at)zdh.de

      Wege ins Ausland – für Unternehmer und pensionierte Fachkräfte

      Unternehmerinnen und Unternehmer

      Deutsche Handwerksbetriebe, die Kontakte in Entwicklungs- und Schwellenländer suchen und sich darüber hinaus Partnerschaften mit Betrieben aus diesen Ländern vorstellen können, wenden sich über die Ansprechpartnerin im ZDH an das Handwerks-Cluster des Business Scout Development-Programms. Dieses führt individuelle Matchings von geeigneten Betrieben aus Deutschland und den Partnerländern durch.

      Senior-Experten

      Mit mehr als 12.000 Fachleuten aus 50 Branchen ist der SES – Senior-Experten Service eine der größten Organisationen im Bereich der ehrenamtlichen Weitergabe von Fachwissen und Berufserfahrung. Dabei sind pensionierte Fach- und Führungskräfte aus dem Handwerk weltweit besonders gefragt. An erster Stelle stehen Gewerke aus der Nahrungsmittelverarbeitung, dem Baugewerbe, der Holzverarbeitung, dem Bereich der Kälte-, Klima- und Industrie-Anlagen sowie der Erneuerbaren Energien.

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