Zentralverband des
Deutschen Handwerks
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10.05.2022

Tansania: Umgangs- und Verhaltensregeln im Geschäftsverkehr

Deutsche Produkte und Lösungen genießen hohes Ansehen.
Afrikanischer Geschäftsmann in blauer Jacke mit seinem Kollegen präsentiert eine neue Strategie zur Umsatzsteigerung

Die Bevölkerung Tansanias ist stolz auf die Stabilität ihrer Gesellschaft und pflegt einen respektvollen und höflichen Umgang miteinander. Kommuniziert wird üblicherweise eher indirekt und vage. Kritik wird nur selten offen geäußert und Konflikte werden im Verborgenen ausgetragen. Deutsche Gäste sollten eventuelle Kritik deshalb möglichst indirekt anbringen und Bloßstellungen vermeiden.

Geduld und Ausdauer gefragt

Der Zugang zu Entscheidungsträgern erfolgt in der Regel über persönliche Empfehlungen und oft sind Kontakte entscheidend für den Verhandlungserfolg. Allerdings fordert der Aufbau geeigneter Geschäftsbeziehungen Beharrlichkeit, insbesondere im Zusammenhang mit Regierungsaufträgen. Oftmals sind mehrere Treffen für einen Geschäftsabschluss nötig. Für die tansanische Seite sind diese ein Ausdruck der Wertschätzung. Entscheidende Treffen sollten unbedingt persönlich vor Ort stattfinden. Videokonferenzen eignen sich nur für vorbereitende und Folgetermine.

Verhandlungen oft unstrukturiert

Treffen mit Geschäftspartnern finden meist in Hotels und Restaurants, aber häufig auch in deren Büros statt. Westliche Geschäftskleidung wird bei formellen Treffen vorausgesetzt, wenn auch deren Bedeutung langsam abnimmt. Ein gepflegtes Äußeres ist vor allem in den Städten wie Daressalam Pflicht. Der in westlichen Kulturen übliche, strukturierte Ablauf von Verhandlungen ist meist nicht gegeben. Eher muss man sich auf ausgiebige Höflichkeitsrituale und indirekte Kommunikation einstellen, die Geduld erfordert. Die Begrüßung erfolgt in Reihenfolge der Hierarchie. Bei Gleichrangigkeit wird dem Alter Vorrang eingeräumt.

Quelle: Nachrichten für Außenhandel Nr. 19 vom 27. Januar 2022

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