Zentralverband des
Deutschen Handwerks
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19.12.2023

Peru: Lieferchancen durch Investitionsprogramme

Perus Baubranche leidet unter schwachen Investitionen.

Perus Baubranche leidet unter schwachen Investitionen. 2023 verzeichnet die Bautätigkeit einen deutlichen Rückgang um 10 Prozent im ersten Halbjahr gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Gründe für den Einbruch der Nachfrage in der Bauwirtschaft sind unter anderem die gedämpfte Konjunktur, soziale Proteste und starke Regenfälle. Zudem setzt die Regierung öffentliche Aufträge zu langsam um.

Für Hersteller ergeben sich Lieferchancen durch neue Infrastrukturprojekte und Krisenvorsorge

Chancen für deutsche Unternehmen ergeben sich mittelfristig durch öffentliche Investitionsprogramme. Dazu gehören Con Punche Perú 1 und 2, im Umfang von 1,3 % der Wirtschaftsleistung, und ein dazugehöriges Notfallprogramm, das etwa   0,4 % der Wirtschaftskraft des Landes entspricht und der Prävention gegen das Extremwetterphänomen El Niño dient sowie entsprechende Wiederaufbaumaßnahmen vorsieht. Im Juni 2023 genehmigte das peruanische Finanzministerium dafür im Staatshaushalt knapp 1 Milliarde US-Dollar. Damit werden unter anderem Maschinen und Dienstleistungen für Entwässerungssysteme und Hochwasserschutz angeschafft zur Aufrechterhaltung der Infrastruktur.

Große Infrastrukturprojekte bieten weitere Chancen, gerade im nationalen und regionalen Schienenverkehr. Einige Projekte wie der Bau einer Stadtbahn in Arequipa sind Teil der Global Gateway Initiative der Europäischen Union.

Nachhaltige Bauvorhaben gewinnen an Bedeutung

Der Wohnungsbau hat noch viel Potenzial. Ein Großteil der Wohnungen entspricht nicht den Standards für nachhaltiges Bauen, Wasser- und Energieeinsparung. Konzepte wie modulares Bauen, die Ressourcen effizienter und umweltschonender einsetzen, werden in Zukunft an Bedeutung gewinnen. Mit dem Nationalen Plan zu nachhaltiger Infrastruktur für Wettbewerbsfähigkeit (PNISC) 2022-2025 hat die Regierung einen weiteren Schwerpunkt gesetzt und in ihrer Förderpolitik in den Vordergrund gerückt.

Deutsche Firmen müssen Präsenz zeigen

Branchenexperten empfehlen deutschen Unternehmen, durch Büros vor Ort Präsenz zu zeigen. In Peru ist ein direkter Draht zum Kunden sehr wichtig. Ohne peruanische Zweigstelle ist es im Land sehr schwierig, da peruanische Kunden das Gefühl haben, dass sie bei ausländischen, nicht in Peru ansässigen Unternehmen, sehr hohe Preise zahlen müssen.

Kontakt:
Deutsch-Peruanische-Handelskammer (AHK Peru)

Quelle: www.gtai.de, Pressemitteilung vom 20. September 2023

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