Zentralverband des
Deutschen Handwerks
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19.12.2022

USA: Investitionsneigung deutscher Maschinenbauhersteller wächst

Rund 100 deutsche Maschinenhersteller fertigen bisher vor Ort, Tendenz steigend.

Das deutsche Direktinvestitionsvolumen in den USA belief sich Ende 2021 auf 636 Mrd. Dollar – ein Zuwachs von 21 % gegenüber Ende 2020. In der Rangliste der wichtigsten Investoren hat sich Deutschland damit an Kanada vorbei auf Platz zwei geschoben, Spitzenreiter bleibt Japan. Unternehmen aus Deutschland beschäftigen geschätzt rund 1 Mio. Menschen in den Vereinigten Staaten. Als ein Trend für 2022 hat sich die steigende Investitionsneigung des deutschen Maschinenbaus in den USA herausgeschält. Über eigene Fertigungskapazitäten vor Ort verfügen bislang circa 100 deutsche Maschinenhersteller. Somit beliefert der Großteil der deutschen Branchenfirmen den amerikanischen Markt immer noch aus Deutschland oder aus Drittländern heraus. Doch das Verhältnis ändert sich gegenwärtig.

Produktion vor Ort kann sich lohnen.

Der US-Markt für Maschinenbauerzeugnisse ist für deutsche Exporteure der größte Auslandsmarkt. Laut einer aktuellen Umfrage des Maschinen- und Anlagenbauverbandes VDMA wollen drei Viertel der befragten Mitgliedsfirmen ihre Geschäftsaktivitäten in den USA in diesem und im kommenden Jahr ausbauen. Verbesserte Absatzchancen haben deutsche Hersteller, wenn sich die Produktion nah am Kunden befindet. Dies erhöht das Vertrauen des Käufers, erst recht, wenn er die Fertigungsstätte besichtigen kann. Zu den weiteren Vorteilen einer Maschinenproduktion vor Ort zählen geringere Transportkosten, wegfallende Zollabfertigungen, die schnellere Adaptierung an Kundenbedürfnisse sowie örtliche Normen und Standards. Positive Effekte auf das Geschäft gibt es ebenfalls durch die engere Verzahnung mit der Vertriebsorganisation und eine größere Finanzierungsbereitschaft für Liefergeschäfte seitens amerikanischer Banken und Leasinggesellschaften.

Bei ihren in den vergangenen Monaten verabschiedeten großen Fiskalpaketen, dem Infrastructure Investment and Jobs Act und dem Inflation Reduction Act, hat die US-Regierung den Forderungskatalog in Bezug auf die nationale Wertschöpfung bei Bestellungen von Kapitalgütern sogar noch erweitert. In diesen speziellen Fällen haben deutsche Maschinenbauer mit einer Fertigung vor Ort bessere Geschäftschancen als Anbieter, die aus Deutschland heraus liefern.

Kontakt:
Deutsch-Amerikanischen Handelskammern (AHK USA)

Quellen: www.chemietechnik.de, Pressemitteilung vom 16. September 2022;
                  Nachrichten für Außenhandel Nr. 206 vom 25. Oktober 2022

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