Zentralverband des
Deutschen Handwerks
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Deutschen Handwerks
29.02.2024

Nachhaltige Meereswirtschaft auch mit Hilfe deutscher Firmen

Der Schutz der Ozeane und ihre nachhaltige Nutzung in Entwicklungsländern rücken in den Fokus internationaler Geber.
Handwerklicher Fischer putzt im Morgengrauen Fische am Jachthafen

Mit dem Nachhaltigkeitsziel 14 der Vereinten Nationen (VN) "Leben unter Wasser" hat sich die internationale Staatengemeinschaft zum Schutz der Ozeane verpflichtet. Die Gemeinschaft hat Vereinbarungen zum Schutz der maritimen Ökosysteme, zum Erhalt der Meeresbiodiversität und zur Begrenzung schädlicher Fischereisubventionen verabschiedet. Zunehmend berücksichtigen Geberinstitutionen und -länder nicht nur das wirtschaftliche Potenzial des Meeres für die lokale Bevölkerung, sondern auch Nachhaltigkeitsaspekte. Ihre Investitionen und Aktivitäten konzentrieren sich dabei auf drei Sektoren: Seeverkehr, Meeresschutz und Fischerei.

Geschäftschancen für deutsche Unternehmen in der Meereswirtschaft

Bei der Planung und Umsetzung von meeresbezogenen Vorhaben schreiben die Geberorganisationen die benötigten Bau-, Liefer- und Beratungsleistungen oft international aus – mit Geschäftspotenzial für deutsche Unternehmen. Das können der Bau von Hafenanlagen oder die Lieferung von Gütern wie Fischereiausrüstungen sein. Auch Consultingleistungen, zum Beispiel zur nachhaltigen Fischerei oder Wirtschaftsentwicklung von Küstenregionen, sind gefragt.

Kampf gegen Plastik bietet Auftragschancen

Geber finanzieren auch viele Projekte im Bereich Abfallmanagement und Kreislaufwirtschaft an Land mit dem Ziel, die Meeresverschmutzung insbesondere durch Plastikabfälle zu reduzieren. Gerade für deutsche Unternehmen, die in Umwelttechnologien wie Recycling führend sind, können sich hier Auftragschancen ergeben.

Schaffung des Blue Mediterranean Partnership Cooperation Fund

Auf der Klimakonferenz COP28 im Dezember 2023 in Dubai sagten mehrere europäische Geber der Initiative zum nachhaltigen Bewirtschaften des Meeres Finanzmittel zu. Die „Blue Mediterranean Partnership“ soll den Mittelmeerraum auf dem Weg zu einer nachhaltigen blauen Wirtschaft unterstützen; sie ist Anfang 2024 an den Start gegangen. Über einen Multi-Geber-Fonds, den die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) verwaltet, will die Blue Mediterranean Partnership bei staatlichen Gebern zusätzliche Mittel für die Vorbereitung und gemeinsame Finanzierung von Projekten einwerben. Gemeinsam wollen die Beteiligten Projekte im Mittelmeerraum und am Roten Meer finanzieren, zunächst in Ägypten, Jordanien und Marokko. Die begünstigten Länder werden in diesem Prozess die Führung bei der Identifizierung strategischer Initiativen in ihren Gebieten übernehmen.

Erste Projekte im Wasserbereich Anfang 2024 gestartet

Die ersten Projekte wurden für Anfang 2024 bewilligt und die Ausschreibung mit dem Titel „Einheitliche Wege zu einer klimaneutralen, nachhaltigen und widerstandsfähigen blauen Wirtschaft: Einbindung von Zivilgesellschaft, Wissenschaft, Politik und Industrie“ bekanntgegeben. Für Infrastrukturprojekte wird mit einem Start im Jahr 2025 gerechnet.

In der Datenbank von Germany Trade & Invest können sich Interessierte über weitere geplante Projekte und aktuelle Ausschreibungen der Geberorganisationen in allen Ländern und Branchen informieren.

Quellen: www.tu-dresden.de, 8. Februar 2024;
                  www.eib.org, Stand Dezember 2023;
                  www.gtai.de, Pressemitteilungen vom 10. November und 19. Dezember 2023

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