Zentralverband des
Deutschen Handwerks
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30.06.2022

Israel: Deutsches Know-how bei der Abfallentsorgung gefragt

Die israelische Abfallwirtschaft ist noch unterentwickelt. Bis 2030 will die Regierung das ändern.
Eine lila Plastiktüte an der Küste des Toten Meeres

Im Jahr 2020 wurden in Israel Abfälle mit einem Gesamtgewicht von 7,4 Millionen Tonnen recycelt. Das ist eine Recyclingquote von lediglich 34 Prozent. Nach Angaben des Umweltschutzministeriums wird für das Jahr 2030 eine auf die gesamte Abfallmenge bezogene Recyclingquote von 51 Prozent angestrebt. Das bedeutet, dass das Recycling in den kommenden Jahren einen signifikanten Ausbau erfahren muss.

Siedlungsabfälle werden immer noch zu 80 Prozent auf Deponien entsorgt. Laut Regierungsvorgaben soll der Anteil bis 2030 auf 20 Prozent sinken bei einem gleichzeitigen Anstieg der Siedlungsabfälle von 5,5 Millionen Tonnen in 2020 auf 6,6 Millionen Tonnen in 2030. Weitere 20 Prozent der Siedlungsabfälle sollen durch Müllverbrennung bis 2030 behandelt werden. Momentan ist die Errichtung von drei neuen Müllverbrennungsanlagen geplant, die höheren ökologischen Anforderungen genügen sollen.

Der Bereich Baumüll schlug 2017 mit 6,8 Millionen Tonnen beziehungsweise 32 Prozent der landesweiten Abfallmenge zu Buche. Im Jahr 2020 belief sich die Recyclingquote von Baumüll auf 56 Prozent und bleibt nach wie vor ausbaubedürftig.

Chancen für deutsche Anbieter

Deutsche Umwelttechnik genießt in Israel einen hervorragenden Ruf. Da viele Betriebe ihre Effizienz steigern müssen, können modernste Anlagen und Ausrüstungen oft besonders gefragt sein. Der größte Teil der Recycling-Technik wird importiert. Deshalb treten ausländische Anbieter oft nicht gegen einheimische, sondern internationale Konkurrenz an. Das Umweltschutzministerium will Innovationen in der Abfallwirtschaft fördern, was deutschen Unternehmen den Verkauf moderner technologischer Lösungen erleichtern kann.

Die beiden wichtigsten Gesetze in der Abfallfallwirtschaft sind das Gesetz zur Wahrung der Sauberkeit (Maintenence of Cleanliness Law) und das Gesetz zum Einsammeln und Recycling von Abfällen (Waste Collection and Recycling Law). Für die Zukunft plant die Regierung ein Rahmengesetz, das die Zuständigkeiten und Pflichten aller an der Abfallwirtschaft beteiligten Akteure regeln soll. Es soll sich nach einschlägigen EU-Bestimmungen richten. Die Arbeiten an der Formulierung des Gesetzes haben bereits begonnen und sollen bis 2024 im Wesentlichen abgeschlossen sein.

Kontakt:
Deutsch-Israelische Industrie- und Handelskammer (AHK Israel)

Quelle: www.gtai.de, Pressemitteilung vom 19. April 2022

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