Zentralverband des
Deutschen Handwerks
Zentralverband des
Deutschen Handwerks
30.06.2022

Europa verabschiedet sich von der Wegwerfgesellschaft

In der EU landen rund 5,8 Mio. Tonnen Bekleidung jährlich auf dem Müll.
Elektroschrott

Die EU-Kommission will die Kreislaufwirtschaft in Europa vorantreiben und nachhaltige Produkte auf dem europäischen Binnenmarkt zum Standard machen. Der Vorstoß zum Ausbau der Kreislaufwirtschaft erfolgt im Rahmen des europäischen Green Deals, der Europa bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent machen soll.

Die Initiative sieht von 2024 an unter anderem vor:

  • Recht auf Reparatur:
    Die Öko-Design-Richtlinie wird ausgeweitet auf alle Produkte bis auf Lebensmittel, Tierfutter und Medizinprodukte. Die Produktlebensdauer soll erhöht werden. Mit einem digitalen Produktpass wird das Recht auf Reparatur verankert. Über einen QR-Code können Baupläne und Reparaturanleitungen digital abgerufen werden.
  • Nachhaltige Kleidung:
    Die Recyclingquote für Bekleidung liegt derzeit bei nur 1 Prozent. Spätestens 2030 soll in der EU nur noch Kleidung verkauft werden, die länger haltbar ist, deren Fasern wiederverwertbar sind und die ohne Mikroplastik auskommt. Auch für Bekleidung kommt ein digitaler Produktpass.
  • Bessere Verbraucherrechte:
    Unternehmen müssen künftig über die Haltbarkeit ihrer Produkte informieren und angeben, wie diese repariert werden können. Die Softwareupdates für Computer oder Mobiltelefone werden erleichtert. Zudem geht die Kommission gegen irreführende Hinweise mit nichtgeschützten Labeln wie „grün“ oder „umweltfreundlich“ vor, das sogenannte Greenwashing.
  • Nachhaltiges Bauen:
    Künftig wird wiederverwertbaren und biologischen Produkten der Vorzug gegeben. Produkte und ihre Verpackung sind so zu gestalten, dass ihre Wiederverwertung erleichtert wird.

Quelle: EU-Nachrichten 06/2022

Schlagworte