Zentralverband des
Deutschen Handwerks
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21.02.2022

Ungarn: Attraktiver Standort für deutsche Unternehmen

Günstige Rahmenbedingungen fördern deutsche Investitionen in Ungarn.

Die ungarische Wirtschaft ist stark von Exporten abhängig, die zum Großteil von den im Land ansässigen Tochterunternehmen international agierender Unternehmensgruppen abgewickelt werden. 2020 wurde im Warenhandel mit dem Ausland ein Überschuss von 5,2 Mrd. US-Dollar erzielt. Es wird geschätzt, dass bei einer Erholung der globalen Wirtschaftslage die ungarische Wirtschaft überproportional profitieren wird.

Für Ungarn sind deutsche Unternehmen wichtige Handelspartner: Knapp 28 % des Gesamtexports werden mit deutschen Unternehmen realisiert und fast 25 % der Importe stammen aus Deutschland. Aufgrund der Vielzahl der deutschen Direktinvestitionen und des hohen Exportanteils gehört Ungarn zu den wenigen Ländern, die eine positive Handelsbilanz mit Deutschland vorweisen können. Unternehmen aus dem deutschsprachigen Raum sind stark vertreten in den Bereichen Automobilindustrie, Einzelhandel, Bauindustrie, Lebensmittelindustrie, Konsumgüter, Bank- und Versicherungswesen. Potenzial gibt es insbesondere in den Bereichen Automobilindustrie, Maschinen- und Anlagenbau, Nahrungs- und Genussmittel, Baugewerbe und Baubedarf sowie Onlinehandel und Dienstleistungscenter.

Trotz der Auswirkungen der Pandemie ist das Investitionsklima weiterhin gut. Die Regierung fördert bevorzugt Großprojekte und Investitionen in Zukunftstechnologien und die staatliche Investitionsförderungsagentur HIPA versucht verstärkt, ausländische Unternehmen für die Ansiedlung von Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten zu gewinnen. Auch eines der niedrigsten Lohnniveaus innerhalb der EU stellt für ausländische Direktinvestitionen nach wie vor einen wesentlichen Standortvorteil dar. Die duale Ausbildung nach deutschem Muster wird bereits seit Jahren vorangetrieben und von vielen Unternehmen unter Einbindung der Universitäten und Fachausbildungsstätten praktiziert.

Durch die Herabsetzung des Körperschaftsteuersatzes auf 9 % im Jahr 2017 wurden weitere Investitionsanreize geschaffen, um die Ansiedlung von Unternehmen zu fördern. Besonders kräftig boomt derzeit der Bereich Bauwirtschaft, angekurbelt durch die Senkung der Mehrwertsteuer von     27 % auf 5 % für neu errichtete Wohnflächen. Aber auch die Förderung von Sanierungen, die vereinfachte Erteilung von Baugenehmigungen wie auch staatliche Investitionen stimulieren die Wirtschaft und führen in Teilbereichen bereits zu einer Überhitzung der Bauindustrie, die sich seit einiger Zeit in den Preissteigerungen der Branche widerspiegelt. Neben den vorteilhaften steuerlichen sind auch die rechtlichen Rahmenbedingungen stabil und bieten eine verlässliche Grundlage für wirtschaftliche Aktivitäten im Land.

Kontakt:
Deutsch-Ungarische Auslandshandelskammer (AHK Ungarn)

Quelle: Nachrichten für Außenhandel Nr. 6 vom 10. Januar 2022

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