Zentralverband des
Deutschen Handwerks
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01.09.2022

Schweden: Chancen für deutsche Anbieter beim Transportwegeausbau

Der "Nationale Plan für Transportinfrastruktur bis 2033" der schwedischen Regierung umfasst 70 Großprojekte.
Stockholm, Schweden, U-Bahn-Station Radhuset oder Court House mit steinhöhlenartigen Wandgestaltungen

Bis 2033 sollen fast 83 Mrd. Euro in die schwedische Straßen- und Schieneninfrastruktur fließen – der Großteil davon in über 70 Großprojekte. Die Vorhaben umfassen ein breites Spektrum: Im Bahnbereich handelt es sich hauptsächlich um den zweispurigen Ausbau viel befahrener Strecken, die Erhöhung der zulässigen Fahrgeschwindigkeit sowie um die Modernisierung und den Ausbau von Bahnhöfen. Dazu gehören auch die Implementierung des Systems für Management und Steuerung des Eisenbahnverkehrs (ERTMS) sowie weitere Digitalisierungs- und Automatisierungslösungen. Im Straßentransport soll unter anderem in Verkehrstelematik (Intelligent Transportation Systems), Sicherheitsmaßnahmen, Radwege und den nachhaltigen Nahverkehr investiert werden.

Die Ausschreibungen laufen über das Portal Kommers der schwedischen Verkehrsbehörde Trafikverket. Dort können laufende Verfahren kostenlos durchsucht und die Ausschreibungsdokumente eingesehen werden. Eine vorläufige Agenda der Termine einzelner Tender beinhaltet der auf Englisch abrufbare Ausschreibungsplan.

Schwedischer Baumarkt birgt Herausforderungen

Die Bautätigkeit in Schweden wird digitaler und nachhaltiger als in Deutschland ausgeführt. Das netzwerkbasierte Geschäftsleben muss von Außenseitern aber erst einmal durchdrungen werden: Es führt auch teilweise zu Kostennachteilen, da Rabatte für Material und Maschinen oftmals auf Basis der Zusammenarbeitshistorie erteilt werden. Essenziell für den nachhaltigen Erfolg ist zudem die Beachtung der Eigenarten in der operativen und administrativen Umsetzung sowie der schwedischen Geschäftskultur – vor allem das Bewusstsein über „weiche“ Unterschiede, beispielsweise beim Einbinden der Gewerkschaften, der Kommunikationskultur oder der Projektleitung. Trotz dieser Hürden gibt es für deutsche Bauunternehmen ein großes Geschäftspotenzial. Zur Abwicklung des enormen Projektvolumens im schwedischen Baumarkt ist man zunehmend auf ausländische Kapazitäten und Kompetenzen angewiesen. Deutsche Anbieter haben hier eine starke Ausgangsposition: Sie haben sich bereits als Generalauftragnehmer, aber auch als Spezialisten in Nischenbereichen einen guten Ruf erarbeitet.

Kontakt:
Deutsch-Schwedische Handelskammer (AHK Schweden)

Quelle: www.gtai.de, Pressemitteilung vom 1. Juli 2022

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