Zentralverband des
Deutschen Handwerks
Zentralverband des
Deutschen Handwerks

"Handwerk steht – Handwerk hilft"

Auch in der Ukraine-Krise stellt das Handwerk seine gesellschaftliche Verantwortung unter Beweis und leistet konkrete Hilfe für Menschen in Not. Ebenso engagieren sich Handwerksbetriebe bei der Integration geflüchteter Menschen in den Arbeitsmarkt.
    Friseurin in Barbershop rasiert einem grauhaarigen Mann die Haare im Nacken.

    Der ZDH hat in Gesprächen mit der Bundesregierung die umfassende Hilfsbereitschaft des Handwerks unter dem Leitthema „Handwerk steht – Handwerk hilft" mit Blick auf die geflüchteten Menschen aus der Ukraine erneuert. Mit zunehmender Dauer des Ukraine-Kriegs rückt die Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt immer stärker in den Vordergrund. Nachfolgend finden Sie einige Beispiele für „Handwerk hilft“ – Initiativen einzelner Betriebe und Handwerksorganisationen:

    Integration in den Arbeitsmarkt

    • Gut qualifizierte Friseurin sofort integriert: Für Manuela Huber vom Friseursalon Cutwork ist die Ukrainerin Tetiana Lapina ein Glücksfall. Die gelernte Friseurmeisterin floh mit ihrer 13-jährigen Tochter aus der ostukrainischen Stadt Okhtyrka nach Mannheim. Die Ukrainerin arbeitet bereits seit Anfang April im Salon und ist genau die Richtige für den Job.
    • Wie das Handwerk hilft und profitiert: Das „handwerk magazin“ zeigt anhand von drei Fallbeispielen aus dem Metallbau, dem Friseur- sowie dem Tischlerhandwerk, wie Handwerksbetriebe geflüchtete Menschen aus der Ukraine integriert haben. Berichtet wird von ehrenamtlichen Helfern, der Verständigung durch Übersetzungs-Apps und wenig Bürokratie bei den nötigen Behördengängen. Die Geflüchteten sowie die Betriebe und deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bereichern sich gegenseitig und profitieren von der Konstellation.

    • Bäckerhandwerk macht ukrainische Geflüchtete auf freie Stellen aufmerksam: Zahlreiche Bäckereien haben sich bereits mit Sachspenden oder Geldspenden durch den Verkauf von Bäckereiprodukten als solidarisch mit der Ukraine gezeigt. Jetzt hat der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks Plakate und Flyer in Ukrainisch/Deutsch bzw. Englisch für die gezielte Ansprache ukrainischer Geflüchteter als potenzielle Arbeitnehmerinnern und Arbeitnehmer entwickelt und macht so deutlich, dass das Bäckerhandwerk geflüchtete Menschen willkommen heißt.

    Humanitäre Hilfen für Flüchtlinge aus der Ukraine

    Handwerksbetriebe und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter drücken ihr Mitgefühl und ihre Solidarität in vielfältigen Hilfsaktionen für die Menschen in und aus der Ukraine aus. Dabei spielen Aktionen und Initiativen von Vereinen und Kommunen eine besondere Rolle, da Handwerksbetriebe in Deutschland gesellschaftlich eng eingebunden sind.

    Spenden und Hilfsaktionen von Handwerksbetrieben

    • Maurer-Auszubildende der Kreishandwerkerschaft Höxter-Warburg renovieren im Rahmen ihrer überbetrieblichen Ausbildung eine alte Grundschule, die als Flüchtlingsunterkunft zur Verfügung gestellt werden soll.
    • Das Dortmunder Gerüstbauunternehmen Bönninger unterstützt Geflüchtete aus der Ukraine. Das Unternehmen hat Transporter und Wohnungen organisiert, um Menschen Sicherheit zu bieten.
    • Der Textilien-Mietservice Schäfer aus Walldorf hat eine zentrale Sammelstelle für Sachspenden eingerichtet und organisiert Hilfslieferungen nach Polen und in die Ukraine.
    • Schmieden für den Frieden: Bei einem Aktionstag lädt Metallgestallter Alfred Bullermann, gemeinsam mit Berufkollegen dazu ein, Friedesnägel selbst zu schmieden oder sie für eine Spende von 100 Euro zu erstehen.  
    • Der Magdeburger Hörakustiker Geers hat einem ukrainischen Flüchtling ein neues, auf ihn angepasstes Hörgerät gespendet. Der seit seiner Geburt schwer hörbehinderte Jugendliche, musste bei der Flucht eines seiner beiden Hörgeräte in der Heimat zurücklassen. 
    • "Ukrainer-Berliner", "Frickinger Friedensbrot und "Ukraine-Herzen" – der Zentralverband des deutschen Bäckerhandwerks zeigt, wie sich Bäckereibetriebe engagieren.
    • Die "Deutsche Handwerks Zeitung" berichtet ebenfalls u.a. von Bäckereibetrieben, die Erlöse für den Verkauf von „Friedens-Berlinern“ und „blau-gelben Gebäck Mühlen“ an Hilfsorganisationen spenden oder Brot und Pfannkuchen für den Transport in Krisengebiete produzieren.
    • Grünlers Backstube aus Oranienburg stellte im Rahmen der Aktion Oranienwerk für Ukraine gemeinsam mit der Erchinger Fleisch- und Wurstmanufaktur für die Helfer vor Ort und unterwegs Lunchpakete zur Verfügung.

    • Patrick Abele, Geschäftsführer des Fliesenfachgeschäfts Abele in Aalen, hat in seinen Montagewohnungen zwei Stockwerke für knapp 30 Geflüchtete bereitgestellt.

    Aktionen aus der Handwerksorganisation

    • Die Bundesvereinigung Bauwirtschaft und der Zentralverband Deutsches Baugewerbe haben Hilfskonvois der Bauwirtschaft nach Polen in Richtung ukrainische Grenze auf den Weg geschickt. Von dort aus werden die Hilfsmittel zu den Menschen in der Ukraine gebracht.

    • Die Handwerkskammer für Ostthüringen stellt für ukrainische Kriegsflüchtlinge eine größere Anzahl an Unterkünften in den Internaten ihrer drei Bildungsstätten in Gera, Rudolstadt und Zeulenroda zur Verfügung und koordiniert Hilfs-Angebote an die dort untergebrachten Geflüchteten.
    • Die Handwerkskammer Düsseldorf hat Sanitätsmaterial aus den Beständen der Kammer und den Meisterschulen der HWK-Akademie für Hilfstransporte ins Kriegs- und Vertreibungsgebiet gespendet.
    • Knapp 200 Verbandskästen hat die Handwerkskammer Erfurt gesammelt und stellt sie einer privaten Initiative zur Verfügung.

    Informationen über Spendenaufrufe und regionale Hilfsaktionen bieten außerdem die Webseiten der Fachverbände und der Handwerkskammern.

    Ergänzend weisen wir aktuell auf folgende Punkte hin

    • Vor dem Hintergrund zahlreicher Bemühungen um Hilfslieferungen in die Ukraine mit ausfuhrgenehmigungspflichtiger Schutzausrüstung setzt das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) ein beschleunigtes Genehmigungsverfahren um. Ein neues Bafa-Informationsblatt hilft, den Genehmigungsprozess zu vereinfachen und zu beschleunigen.
    • Sachspenden sind aktuell nur sinnvoll zur Unterstützung von Flüchtlingen aus der Ukraine hier vor Ort. Für Sachspenden in die Ukraine selbst fehlen derzeit nicht zuletzt die erforderlichen Annahme- und Verteilstrukturen bzw. -kapazitäten. Über die steuerrechtliche Anerkennung betrieblicher Sachspenden – zu denen z. B. auch die unentgeltliche Mitwirkung an der Erstellung von Flüchtlingsunterkünften zählt – informieren wir auf der Unterseite Steuerliche Maßnahmen zur Unterstützung Geschädigter.
    • Für größere Hilfslieferungen kann ein Serviceangebot der Deutschen Bahn genutzt werden, die eine „Schienenbrücke“ eingerichtet hat.
    • Im Hinblick auf Geldspenden verweisen wir insbesondere auf die von 11 Wohlfahrtsverbänden gemeinsam getragene  Aktion Deutschland hilft. Bei Ukraine-Spenden an andere Organisationen sollte darauf geachtet werden, dass diese über das Qualitätssiegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI) verfügen.

    #WirtschaftHilft

    Zur Unterstützung einer bedarfsgerechten Hilfe haben
    BDA, BDI, DIHK und ZDH in enger Zusammenarbeit
    die Initiative #WirtschaftHilft ins Leben gerufen.

    www.WirtschaftHilft.info

    Logo der Intitiative "Wirtschft hilft"

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