Zentralverband des
Deutschen Handwerks
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21.10.2022

Deutschland: Handel mit Ländern des Ostens auf neuem Höchststand

Solides Ergebnis in Mittelosteuropa kompensiert Verluste im Russland-Geschäft.
Landkarte mit einem Ausschnitt der die Ukraine und die umliegenden Staaten zeigt.

Nach Angaben des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft hat der deutsche Osthandel trotz des schwierigen politischen Umfelds im ersten Halbjahr 2022 sowohl bei den Importen als auch bei den Exporten einen neuen Höchstwert erreicht. Den erwarteten Ausfuhreinbrüchen im Geschäft mit Russland (- 4,4 Mrd. Euro) und Belarus (- 250 Mio. Euro) standen insbesondere Zuwächse im Export nach Polen (+ 6 Mrd. Euro) und Tschechien (+ 3,9 Mrd. Euro) gegenüber. Der deutsche Handel mit der Ukraine sank im ersten Halbjahr um 11 %.

Deutsche Unternehmen, die ihr Russland-Geschäft zurückfahren, schauen sich verstärkt in Südosteuropa um.

Das Handelsvolumen mit den insgesamt 29 Ländern der Region Südosteuropas lag im ersten Halbjahr 2022 wertmäßig bei fast 280 Mrd. Euro und damit um 14 % über dem Ergebnis des Vorjahres (246 Mrd. Euro). Die deutschen Exporte in diese Länder stiegen im Vergleich zum ersten Halbjahr 2021 um über 10 Mrd. Euro auf nun 134,8 Mrd. Euro (+ 8,4 %); die deutschen Importe nahmen um gut 23 Mrd. auf 144,5 Mrd. Euro zu (+ 19 %).

Handel mit Visegrád-Staaten übersteigt deutsch-chinesisches Handelsvolumen im ersten Halbjahr 2022.

Mit einem Plus von 13 % auf 81 Mrd. Euro unterstrich Polen im ersten Halbjahr 2022 erneut seine Ausnahmestellung für den deutschen Osthandel. Ähnlich gut entwickelte sich der Handel mit Tschechien, dem zweitwichtigsten Partner der Region. Der deutsch-tschechische Handel wuchs um      17 % auf 56 Mrd. Euro. Unter Einbeziehung der weiteren Visegrád-Staaten Ungarn und die Slowakei handelte Deutschland allein mit dieser Ländergruppe im ersten Halbjahr 2022 Waren im Wert von 186,8 Mrd. Euro (Vorjahreszeitraum: 167 Mrd. Euro). Im Vergleich dazu erreichte der deutsch-chinesische Handel im ersten Halbjahr ein Volumen von 149 Mrd. Euro.

Zentralasien gewinnt an Bedeutung.

Die bevölkerungs- und rohstoffreichen zentralasiatischen Länder Usbekistan und Kasachstan belegen im Ranking zwar noch hintere Plätze, versprechen aber ein enormes Potenzial: So wuchs der deutsche Handel mit Kasachstan im ersten Halbjahr um rund 80 % auf über 4 Mrd. Euro, der Handel mit Usbekistan legte um über 100 % auf 600 Mio. Euro zu.

Quelle: Ost-Ausschuss, Pressemitteilung vom 15. August 2022

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