Zentralverband des
Deutschen Handwerks
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16.05.2023

Deutsche Industrieunternehmen investieren weniger im Ausland

DIHK sieht Anzeichen einer schleichenden Produktionsverlagerung.

Eine Sonderauswertung der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) zu den Auslandsinvestitionen der deutschen Industrie kommt zu dem Ergebnis, dass deutsche Industrieunternehmen aufgrund der gestiegenen Energiepreise und der gebremsten Weltkonjunktur aktuell im Ausland weniger investieren. Von den Betrieben mit Investitionsplänen im Ausland will fast jeder dritte damit vor allem Kosten sparen.

Betriebe investieren zunehmend aufgrund von Kostenersparnis im Ausland

Aktuell zeigen sich zwei bedenkliche Entwicklungen: Nur noch 41 % der Industriebetriebe wollen derzeit im Ausland investieren, das sind so wenige wie zuletzt 2009. Zu den Investitionsmotiven gehören neben den klassischen Beweggründen wie Kundenbindung und Markterschließung zunehmend auch die Kostenersparnis.  Dieses Motiv wurde von 32 % der Industrieunternehmen mit Investitionsplänen im Ausland genannt. Fast jedes dritte Unternehmen, das im Ausland investieren will, reagiert damit auf die sich verschlechternde Kostenstruktur in Deutschland.

Im In- und Ausland wird bei den Investitionen verhaltener agiert

Laut dem DIHK-Außenwirtschaftschef Dr. Treier sind die Entwicklungen Anzeichen einer schleichenden Produktionsverlagerung. Er sieht die Politik in der Pflicht, die Standortbedingungen in Deutschland zu verbessern. Hohe Energiekosten, lange Genehmigungsverfahren, Fachkräftemangel und eine häufig unzulängliche Infrastruktur belasten die Position der Unternehmen in Deutschland.

Quelle: Nachrichten für Außenhandel Nr. 72 vom 14. April 2023