Zentralverband des
Deutschen Handwerks
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01.02.2023

Regional verankertes Handwerk stärken

"Um die aktuellen Herausforderungen zu bewältigen und die Überlastung der Metropolen zu verhindern, müssen die Betriebe und Menschen in den ländlichen Räumen gestärkt werden", so ZDH-Generalsekretär Schwannecke im "NordHandwerk".
Das Dorf Bardenitz aus der Vogelperspektive bei Sonnenschein.

"Um die aktuellen Herausforderungen zu bewältigen und die Überlastung der Metropolen zu verhindern, müssen die Betriebe und Menschen in den ländlichen Räumen gestärkt werden. Die Energiewende und die wachsende Bedeutung von regionalen Produkten bieten hier großartige Chancen", so ZDH-Generalsekretär Holger Schwannecke in seinem Gastkommentar im "NordHandwerk".

Vor Ort und regional verankert zu sein, dass zeichnet einen Großteil der Handwerksbetriebe aus. Fast jeder zweite Handwerksbetrieb ist in Dörfern und Kleinstädten ansässig und sichert dort Arbeits- und Ausbildungsplätze, wichtige Versorgungsstrukturen und leistet seinen Beitrag zum gesellschaftlichen Leben vor Ort. Handwerksbetriebe wirtschaften also stark regional. Doch das heißt nicht, dass die regionale und globale Wirtschaft losgelöst voneinander sind, sondern im Gegenteil: Wie stark verwoben und verzahnt sie sind, haben die stockenden Lieferketten zuletzt eindrucksvoll deutlich gemacht.

Um die aktuellen Herausforderungen zu bewältigen und die Überlastung der Metropolen zu verhindern, müssen die Betriebe und Menschen in den ländlichen Räumen gestärkt werden. Die Energiewende und die wachsende Bedeutung von regionalen Produkten bieten hier großartige Chancen. Dazu müssen allerdings zukunftsfähige Rahmenbedingungen für Wachstum und Innovation geschaffen werden: bei den Bildungsangeboten, der Infrastruktur, der Nahversorgung und den Gewerbeflächen. Vielerorts besteht aktuell in all diesen Bereichen ein Ungleichgewicht zu Lasten des ländlichen Raumes. Das muss wieder in die Balance gebracht werden, wenn ländliche Räume für junge Menschen attraktiv bleiben und so Fachkräftesicherung und Unternehmensnachfolge gelingen sollen. In der Vergangenheit war die Förderpolitik für die ländlichen Räume auf die Agrarwirtschaft fokussiert, während die Strukturförderung einen eher industriellen Schwerpunkt hatte. Künftig muss viel stärker als bislang das Handwerk in seiner Bedeutung für die Entwicklung der ländlichen Räume in der Förderpolitik Berücksichtigung finden.

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