Zentralverband des
Deutschen Handwerks
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Ländlicher Raum

Handwerkliche Betriebe sichern maßgeblich die Versorgungsstrukturen und das gesellschaftliche Leben in Dörfern und Kleinstädten. Für das Handwerk sind ländliche Räume Zukunftsräume mit großen wirtschaftlichen Potenzialen.
Das Dorf Bardenitz aus der Vogelperspektive bei Sonnenschein.

Handwerkliche Betriebe prägen in großer Vielfalt die Wirtschaft der ländlichen Räume. Sie  sichern maßgeblich die Versorgungsstrukturen und das gesellschaftliche Leben in Dörfern und Kleinstädten. Gerade in ländlichen Räumen tragen die regional verankerten kleinen und mittleren Unternehmen des Handwerks in besonderer Weise zu sozialer und wirtschaftlicher Stabilität bei.

Die ansässigen Handwerksbetriebe gewinnen vor dem Hintergrund des demografischen Wandels, der Dezentralisierung der Energieerzeugung, der wachsenden Ansprüche an die Qualität von Lebensmitteln und des wirtschaftlichen Strukturwandels in Zukunft für die Sicherung der ländlichen Räume eine noch größere Bedeutung: Sie sichern dauerhaft die regionale Wertschöpfung und bieten insbesondere den Jugendlichen Bleibeperspektiven in Zukunftsberufen.

Ländliche Räume sind aus Sicht des Handwerks keine Resträume, sondern Zukunftsräume mit großen Entwicklungsmöglichkeiten. Dafür müssen aber zukunftsfähige Rahmenbedingungen für Wachstum und Innovation geschaffen werden – im Hinblick auf Fachkräftesicherung, Bildungsangebote, Infrastruktur, Breitbandanschluss, Nahversorgung und Gewerbeflächen.

Im Fokus der Politik für ländliche Regionen standen in der Vergangenheit vorrangig agrarbezogene Maßnahmen. Mit diesem Politikansatz ist es heute jedoch nur noch in begrenztem Maße möglich, nachhaltigen Einfluss auf Lebensqualität und Wirtschaftskraft auf dem Land zu nehmen und unter den Bedingungen der rückläufigen Bevölkerungszahl Versorgungsstrukturen zu sichern.

Notwendig ist daher der Übergang zu einem integrierten, alle Wirtschaftsbereiche umfassenden strukturpolitischen Ansatz für die ländlichen Räume. Der Übergang zu einem solchen integrierten Ansatz würde nicht zu Lasten der Landwirtschaft gehen. Vielmehr käme eine sektorübergreifende Zusammenarbeit durch die Entwicklung gemeinsamer Wertschöpfungsketten, durch die Verringerung der Abwanderung und die Stabilisierung von Versorgungsstrukturen allen Akteuren zugute. Das Handwerk kann in Kooperation mit den anderen Wirtschaftsbereichen sowohl durch Innovationen als auch durch die intensivere Nutzung bestehender regionaler Potenziale entscheidend zur wirtschaftlichen Stabilisierung beitragen.

Positionspapier zur Regionalpolitik

  • Regionalpolitik und Handwerk – Rahmenbedingungen für Unternehmen vor Ort nachhaltig sichern
    Positionspapier, ZDH, Februar 2018

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