Europäische Zusammenarbeit stärken – Betriebe gezielt entlasten

Foto: ZDH/Uli Mayer
Die Europäische Handwerkskonferenz im Rahmen von ZUKUNFT HANDWERK und der Internationalen Handwerksmesse (IHM) in München hat eindrucksvoll gezeigt, wie zentral das Handwerk für Europas Zukunft ist. Vertreterinnen und Vertreter aus der Politik und der europäischen Handwerksorganisationen aus Frankreich, Italien, Dänemark, Polen, Griechenland, Österreich, Luxemburg und Deutschland sowie mit Unterstützung von SMEunited haben sich an den beiden Konferenztagen über drängende Herausforderungen und notwendige politische Weichenstellungen ausgetauscht.
"Auf der Europäischen Handwerkskonferenz haben wir über Fachkräftesicherung, Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit gesprochen – mit spannenden Einblicken und starken Lösungen. Ob in Frankreich, Italien, Griechenland, Dänemark, Polen, Deutschland, Luxemburg oder Österreich: Das Handwerk steht überall für Verantwortung, Verlässlichkeit und Innovation. Und vor allem für Menschen, die anpacken", war das Fazit von Jörg Dittrich, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), nach zwei intensiven Konferenztagen.
Ein zentrales Thema der Konferenz war die zunehmende Bürokratie, die viele Betriebe im europäischen Binnenmarkt belastet. "Statt uns auf unser Kerngeschäft zu konzentrieren, kämpfen viele Betriebe mit mehr Kontrollen, Berichtspflichten und Bürokratie. Das hemmt Innovation und schadet der Wirtschaft. Klare Regeln, schlanke Verfahren und weniger Meldepflichten sind der Schlüssel, um unsere Betriebe zu entlasten und Wachstum zu ermöglichen", betonte der deutsche Handwerkspräsident.
Mit Blick auf die großen Herausforderungen, vor denen Europa steht – von Klimawandel über Migration bis hin zur Sicherheitspolitik – waren sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer grenzüberschreitend einig: Es braucht praxisnahe Lösungen statt komplizierter Vorgaben. "Jetzt geht es darum, die Probleme klar zu benennen und Lösungen zu finden. Gelingt uns das, sichern wir unseren Wohlstand und gestalten eine gute Zukunft: für das Handwerk und für Europa", fasste der ZDH-Präsident es zusammen.
Ein Höhepunkt der Konferenz war die Keynote-Speech des ehemaligen italienischen Ministerpräsidenten Enrico Letta, die wertvolle Impulse für die zukünftige Ausrichtung des europäischen Handwerks lieferte. Im direkten Austausch mit politischen Entscheidungsträgerinnen und -trägern sowie EU-Beamten aus Brüssel wurde deutlich: Das Handwerk braucht eine stärkere Stimme in der europäischen Politik, um seinen Beitrag zu einer nachhaltigen und wettbewerbsfähigen Wirtschaft leisten zu können.
Die Europäische Handwerkskonferenz hat wichtige Impulse gesetzt. Nun kommt es darauf an, dass die Politik Entscheidungen trifft, die das Handwerk stärken und Bürokratie abbauen.
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