Zuversicht deutscher Betriebe im Ausland steigt deutlich
Die aktuelle AHK-Umfrage Herbst 2025 zeigt, dass sich die Stimmung deutscher Unternehmen an ihren Auslandsstandorten nach dem Dämpfer durch die US‑Zollpolitik im Frühjahr deutlich aufgehellt hat. Während die Konjunkturerwartungen in Deutschland verhalten bleiben, steigt die Zuversicht an den Auslandsstandorten; für viele Unternehmen sind die internationalen Märkte ihr Stabilitätsanker.
Der AHK World Business Outlook ist eine halbjährliche Geschäftsklimaumfrage der deutschen Auslandshandelskammern gemeinsam mit der DIHK (Deutsche Industrie- und Handelskammer). Sie befragt im Ausland tätige deutsche Firmen an ihren weltweiten Standorten zu ihren Geschäftsaussichten und der lokalen Konjunkturentwicklung. Die aktuelle Umfrage wurde im Oktober 2025 durchgeführt und ergab über 3.500 Antworten aus rund 90 Ländern.
Anders als in Deutschland wird im Ausland investiert und eingestellt.
Weltweit erwarten 44 Prozent der befragten Unternehmen bessere Geschäfte, im Inland sind es hingegen nur 15 Prozent. Im Ausland planen 29 Prozent der Firmen höhere Investitionen, 16 Prozent wollen diese kürzen. Beim Personal beabsichtigen 33 Prozent der Unternehmen, mehr Mitarbeitende einzustellen, während 17 Prozent einen Abbau planen; in Deutschland überwiegen dagegen die Rückbaupläne.
Investitionsverlagerung mit Fokus auf China
Viele Unternehmen verlagern Investitionsentscheidungen dorthin, wo die Nachfrage wächst oder wo der Marktzugang zunehmend an lokale Wertschöpfung gebunden ist. Besonders sichtbar ist dies in China: Nur 18 Prozent der deutschen Unternehmen bewerten dort ihre aktuelle Lage als gut, dennoch wollen 26 Prozent ihre Investitionen ausweiten – deutlich mehr als im Frühjahr des Jahres. Dahinter stehen sowohl Vorgaben zum Marktzugang als auch der Wunsch, Innovationskraft und Rohstoffzugänge in China für die eigene globale Positionierung zu nutzen.
Zunehmende Risiken im internationalen Geschäft
Parallel dazu nimmt die Zahl der Risiken im internationalen Geschäft spürbar zu. 48 Prozent der Unternehmen nennen wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen als Geschäftsrisiko, 47 Prozent sehen eine schwache Nachfrage als Problem. Hinzu kommen Wechselkursrisiken (31 Prozent) und neue Handelsbarrieren (25 Prozent). Rund 44 Prozent der deutschen Unternehmen an Auslandsstandorten berichten von negativen Auswirkungen der US‑Handelspolitik – durch Zölle, Exportkontrollen oder Local‑Content‑Vorgaben.
US-Handelspolitik dämpft Investitionen und Exporte
Die Investitionsbereitschaft deutscher Unternehmen hat sich nach dem „Zollschock“ im Frühjahr wieder etwas erholt. In den USA liegen die Investitionspläne unter dem Durchschnitt weltweit und deutlich unter dem Vorjahresniveau: Derzeit planen 24 Prozent der Befragten zusätzliche Investitionen, im Herbst 2024 waren es noch 37 Prozent. Für die deutsche Exportentwicklung wird für 2025 ein weiteres Minus von 1 Prozent erwartet, 2026 wird mit einem leichten Plus von 0,5 Prozent gerechnet.
Quellen: www.ahk.de, Pressemitteilung vom 21. November 2025;
www.dihk.de, Pressemeldung vom 14. November 2025;
www.weltweit-erfolgreich.de, Pressemitteilung vom 27. November 2025