Zentralverband des
Deutschen Handwerks
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30.06.2022

Tunesien: Großes Potenzial im Zulieferbereich

Für deutsche Unternehmen ist Tunesien mehr Beschaffungs- als Absatzmarkt.

Bisher nutzen deutsche Unternehmen Tunesien als Drehscheibe für den Handel mit dem afrikanischen Kontinent kaum. Dafür müssten sowohl die Infrastruktur aber auch die Abwicklungsprozesse noch verbessert werden. Der Lieferanteil deutscher Unternehmen blieb in den vergangenen Jahren relativ konstant, was auch in der Struktur des Handels liegt: Aus Deutschland kommen nicht zuletzt Komponenten, die in Tunesien verbaut oder montiert werden, um danach wieder ins Ausland exportiert zu werden.

Deutschland beliefert exportorientierte Branchen

Wichtige Abnehmer deutscher Ausrüstungsgüter sind daher oftmals deutsche oder internationale Unternehmen, die in Tunesien für den europäischen oder globalen Markt produzieren und dabei auf bewährte Technik zurückgreifen wollen oder Vorprodukte benötigen, die vor Ort nicht verfügbar sind. Sollten in den kommenden Jahren weitere internationale Industrieansiedelungen in Tunesien umgesetzt werden, könnten auch die Importe aus Deutschland zunehmen.

Bedeutung als europäischer Beschaffungsmarkt könnte wachsen

Wenn es dem Land gelingt, die Geschäftsbedingungen zu verbessern, könnte Tunesien sein Potenzial als Zulieferer der europäischen Industrie noch stärker entfalten. Seine große Stärke liegt in der Verfügbarkeit von qualifiziertem Personal zu vergleichsweise günstigen Lohnkosten. Von Deutschland aus sind es etwas mehr als zwei Flugstunden nach Tunesien, wichtige Seefrachtverbindungen bestehen ab Marseille und Genua. Vor Ort vertretene deutsche Unternehmen haben Tunesien zudem als Sourcing-Standort für IT-Dienstleistungen identifiziert. Viel Potenzial verspricht auch der Ausbau der erneuerbaren Energien.

Hier bietet sich Tunesien für die Produktion und den Export von grünem Wasserstoff an. Die deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) hat dazu eine Potenzialstudie verfasst; die AHK Tunesien betreute ein Projekt zur Konsortialbildung im Rahmen der Exportinitiative Erneuerbare Energien und erstellte ein Factsheet.

Kontakt:
Deutsch-Tunesische Industrie- und Handelskammer (AHK Tunesien)

Quelle: www.gtai.de, Pressemitteilung vom 22. April 2022

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