Ägypten: Potenzial für KMU bei Meerwasserentsalzungsanlagen

Die ägyptische Regierung investiert bis 2025 Finanzmittel in Höhe von 2,5 Milliar-den US-Dollar über seinen Staatsfonds Sovereign Fund of Egypt in Meerwasserentsalzung. Bis zum Jahr 2037 will das Land rund 50 Milliarden US-Dollar in seine Wasserversorgung investieren.

Interessantes Geschäftsfeld für deutsche Unternehmen

Die Pläne sehen 17 neue Meerwasserentsalzungsanlagen vor, um die Trinkwasserversorgung in Ägypten zu verbessern und der einseitigen Abhängigkeit des Landes vom Nilwasser etwas entgegenzusetzen. Die Anlagen werden mit Solarenergie und anderen erneuerbaren Energiequellen betrieben. Das macht sie für deutsche Unternehmen nicht nur aus dem Wasser-, sondern auch aus dem Energiesektor interessant.

Die Anlagen sollen auf der Basis von Betreibermodellen (Build, Own, Operate) gebaut und betrieben werden. Die Regierung schließt mit den Anlagenbetreibern Abnahmeverträge. Danach verpflichtet sich der Staat, den Betreibern für die Dau-er von 25 Jahren Wasser zu Marktpreisen abzukaufen. Dieses Wasser soll dann zu subventionierten Preisen an Haushalte, Gewerbe und Industrie weiterverkauft werden.

Küstenregionen bieten ausgezeichnete Bedingungen

Bereits im ersten Quartal 2022 ist die Vergabe der ersten Entsalzungskapazitäten in Höhe von 1 Mio. cbm angelaufen. Die Ausschreibungskriterien sehen vor, dass die Anlagen das Umkehrosmose-Verfahren einsetzen und mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Die Forderung, den Strom aus erneuerbaren Quellen zu generieren, hat neben dem Umweltschutz auch wirtschaftliche Vorteile: Der Einsatz von Solarstrom kann die Kosten für Meerwasserentsalzung signifikant senken. Technisch ist dies auch möglich, da die Küstenregionen mit ganzjähriger Sonneneinstrahlung beste Bedingungen bieten. Dazu qualifizieren sich die Anlagen aufgrund ihres Solarbetriebs für Mittel aus den sogenannten Green Bonds. Dabei handelt es sich um ägyptische Staatsanleihen zur Finanzierung nachhaltiger Umweltprojekte.

Quellen: www.africa-business-guide.de, Pressemitteilung vom 10. März 2022; Nachrichten für Außenhandel Nr. 38 vom 23. Februar 2022