Chinas Industrie baut Weltmarktanteile stark aus

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Die deutsche Exportwirtschaft verliert im internationalen Vergleich zunehmend an Boden. Laut einer Studie des Prognos-Instituts beträgt der deutsche Anteil an den weltweiten Ausfuhren nur noch acht Prozent, während China mit 16 Prozent bereits doppelt so stark vertreten ist. Besonders deutlich wird dies in klassischen Industriezweigen: Während Deutschland vor zehn Jahren in Bereichen wie Autoindustrie, Maschinenbau und sonstigem Fahrzeugbau noch vorne lag, ist inzwischen nur noch der Automobilsektor ein klarer deutscher Vorsprung – und selbst dieser schrumpft. In vielen anderen Branchen, darunter Elektronik, Optik und Elektrotechnik, haben chinesische Firmen die deutsche Industrie mittlerweile überholt.
Während deutsche Unternehmen vor allem in Europa und Nordamerika weiterhin eine starke Position halten, haben chinesische Hersteller ihre Marktanteile in Regionen wie Südostasien, Südamerika und Australien massiv ausgebaut. Prognos sieht jedoch Chancen für Deutschland in Südasien, insbesondere in Indien, wo die EU neue Freihandelsabkommen anstrebt und die traditionell angespannte Beziehung zwischen China und Indien deutschen Anbietern Wettbewerbsvorteile eröffnen könnte.
Die Studienautoren betonen, dass China zwar ein dominanter, aber kein unbesiegbarer Konkurrent sei. Deutschland habe mit seiner starken Industrie grundsätzlich eine solide Ausgangsposition, müsse jedoch nachlegen. Dazu zählen bessere Marktöffnungen durch Freihandelsabkommen sowie die klare Forderung nach fairen Wettbewerbsbedingungen im globalen Handel. Andernfalls droht sich der Vorsprung Chinas auf den Weltmärkten weiter zu vergrößern.
Quellen: www.n-tv.de, Pressemitteilung vom 15. Juli 2025;
www.prognos.com, Studie mit Stand vom 15. Juli 2025