Serbien: Attraktives Ziel ausländischer Direktinvestitionen

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Eine wachsende Wirtschaft, ein hoher Modernisierungsbedarf sowie der einfache Zugang zum EU-Markt machen Serbien zu einem attraktiven Ziel ausländischer Direktinvestitionen (FDI). Im Jahr 2024 stiegen die FDI im Vergleich zum Vorjahr um 0,5 Prozent auf rund 4,95 Milliarden US-Dollar.
China nutzt Serbien als Sprungbrett auf den EU-Binnenmarkt
Mit einem FDI-Anteil von rund 30 Prozent ist China Serbiens wichtigster ausländischer Investor. Der Fokus chinesischer Konzerne liegt auf der Nutzung von Ressourcen und dem Zugang zum EU-Binnenmarkt über Serbien. China investiert vor Ort in Werke zur Produktion von Konsum- und Investitionsgütern für den Export in die EU.
Von den EU-Mitgliedstaaten sind die Niederlande und Österreich die größten Investoren. Deutschland folgt auf Platz 3 mit einem Anteil von 4 Prozent. Etwa 900 meist kleine und mittelständische Unternehmen mit deutschem Kapital sind auf dem serbischen Markt aktiv. Insgesamt beschäftigen deutsche Firmen rund 80.000 Mitarbeitende vor Ort.
Die Vereinigten Arabischen Emirate sind ein weiterer wichtiger außereuropäischer Großinvestor. Sie investieren insbesondere in Infrastrukturobjekte wie das Wohngebiet Belgrade Waterfront.
Deutsche Firmen investieren vor allem in Zulieferbetriebe
Etwa 40 Prozent der ausländischen Direktinvestitionen in Serbien fließen in die verarbeitende Industrie, mit Fokus auf Kfz- und Elektronikkomponenten. In den vergangenen Jahren haben zahlreiche Automobilzulieferer neue Produktionsstätten errichtet, darunter viele aus Deutschland.
Deutsche Firmen engagieren sich zudem verstärkt in der Herstellung von Maschinen und Ausrüstungen in Serbien und steigern damit die Wettbewerbsfähigkeit der Branche im Land. Beim Ausbau der erneuerbaren Energien konzentrieren sich deutsche Investoren vor allem auf Projekte in der Wind- und Solarenergie.
Serbien wirbt mit finanziellen Anreizen und Freizonen
Die serbische Regierung verbessert stetig das Investitionsklima und fördert die Ansiedlung ausländischer Investoren. Gefördert werden können Investitionen in Grundstücke, Produktionshallen oder Maschinen und Anlagen. Zentrale Anlaufstelle für ausländische Unternehmen ist die serbische Entwicklungsagentur (RAS).
In den landesweit 15 Industrie- und Freihandelszonen sind aktuell über 250 Unter-nehmen angesiedelt, darunter auch deutsche Firmen. Investoren können die bereits bestehende Infrastruktur mit Strom- und Wasseranschluss nutzen. Zudem sind sie von Zöllen und Einfuhrabgaben für den Import von Anlagen und Ausrüstung befreit. Ebenso ist die Einfuhr von Rohmaterialien für die Verarbeitung zu Produkten und deren anschließender Export zollbefreit.
Kontakt:
Deutsch-Serbische Wirtschaftskammer (AHK Serbien)
Quellen: www.gtai.de, Pressemitteilung vom 4. April 2025;
www.ceicdata.com, Stand Mai 2025