EU: Handelsabkommen mit Indonesien steht
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Nach neun Jahren Verhandlungen hat die EU ein umfassendes Wirtschafts- und Investitionsabkommen (CEPA/IPA) mit Indonesien abgeschlossen. Damit sollen Zölle auf EU-Waren bei der Einfuhr nach Indonesien beinahe vollständig abgeschafft werden. Gelten soll dies unter anderem für Autos und landwirtschaftliche Produkte. Der Pakt stärkt die wirtschaftlichen Beziehungen, eröffnet neue Märkte und sichert Europa privilegierten Zugang zu strategisch wichtigen Rohstoffen wie Nickel für E-Auto-Batterien. Das Abkommen ist Teil der Bemühungen der EU, ihre Handelsbeziehungen zu diversifizieren und ihre Lieferketten zu stabilisieren.
Senkung von Zöllen
Mit dem CEPA entsteht eine Freihandelszone mit über 700 Millionen Verbraucherinnen und Verbrauchern. Insgesamt werden die EU-Exporteure jährlich rund 600 Millionen Euro an Zöllen einsparen, die derzeit auf Waren entrichtet werden, die auf den indonesischen Markt gelangen. Europäische Produkte werden für indonesische Verbraucherinnen und Verbrauchern erschwinglicher.
Privilegierter Zugang für große und kleine europäische Unternehmen
Das Abkommen wird EU-Unternehmen einen privilegierten Zugang zum indonesischen Markt gewähren, indem
- die Einfuhrzölle auf 98,5 Prozent der Zolltarifpositionen abgeschafft und Verfahren für EU-Warenausfuhren nach Indonesien, einschließlich wichtiger Ausfuhren wie Pkw und Agrar- und Lebensmittelerzeugnisse, vereinfacht werden;
- die Erbringung von Dienstleistungen in Schlüsselsektoren wie IT und Telekommunikation durch EU-Unternehmen ermöglicht wird;
- neue Möglichkeiten für EU-Investitionen in Indonesien erschlossen werden, insbesondere in strategischen Sektoren wie Elektrofahrzeugen, Elektronik und Arzneimittel;
- geistiges Eigentum wie Marken geschützt wird und es EU-Unternehmen so ermöglicht wird, ihre Markenidentität und ihren Ruf zu schützen.
Sichere und nachhaltige Versorgung mit kritischen Rohstoffen
Indonesien ist ein weltweit führender Hersteller von Rohstoffen, von denen viele für den grünen und digitalen Sektor von entscheidender Bedeutung sind. Das Abkommen stärkt berechenbare, zuverlässige und nachhaltige Lieferketten, unter anderem durch ermäßigte Zölle, Exporterleichterungen, Umweltverträglichkeitsprüfungen und erweiterte Zusammenarbeit.
Nächste Schritte
Nach juristischer Prüfung und Übersetzung soll das Abkommen vom EU-Rat angenommen und anschließend vom Europäischen Parlament sowie von Indonesien ratifiziert werden. Der Beginn der Umsetzung ist für 2027 vorgesehen.
Quellen: www.tagesschau.de, Pressemitteilung vom 23. September 2025;
www.europa.eu, Pressemitteilung vom 23. September 2025