Zentralverband des
Deutschen Handwerks
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10.05.2022

Russland: Deutsche Firmen spüren Kriegsfolgen – Sanktionsliste

Sanktionen beeinträchtigen massiv die Exporte im Maschinenbau.
Flugzeug Antonov bei der Beladung

Für die meisten deutschen Exporteure und Produzenten von Maschinen und Anlagen liegt der Anteil des Russlandgeschäfts im einstelligen Prozentbereich. Sie rechnen aufgrund des Ukrainekrieges jedoch mit nicht unerheblichen wirtschaftlichen Einbußen. Eine Blitzumfrage des VDMA vom März ergab, dass rund 45 % der Unternehmen mit direkten Auswirkungen der westlichen Russland-Sanktionen auf ihr Geschäft rechnen. Indirekte Auswirkungen durch höhere Energiekosten, Verunsicherung ihrer Kunden sowie Rubelabwertung erwarten vier von fünf Firmenvertretern.

Deutsche Maschinenbauer beziehen bestimmte Bauteile und Vorprodukte aus der Ukraine und Russland. Laut der VDMA-Umfrage beklagen drei Viertel der Maschinenbauer merkliche oder gravierende Beeinträchtigungen durch gerissene Lieferketten. Die Kriegshandlungen verzögern Lieferungen von Vorprodukten aus Russland und der Ukraine. Von den Sanktionen betroffen sind unter anderem kalt- und warmgewalzte Bleche aus nicht legiertem oder legiertem Stahl, Bleche mit metallischem Überzug oder Stäbe und Leichtprofile aus nicht rostendem Stahl. Der Ukrainekrieg verstärkt die seit der Corona-Pandemie auftretenden Lieferengpässe. Auf die Sperrung des EU-Luftraums für russische Flugzeuge reagierte Russland mit einem Flugverbot für Maschinen aus der Europäischen Union. Durch Ausweichrouten über den Nahen Osten verzögern und verteuern sich Lieferungen von Mikrochips und Halbleitern aus Asien.

Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) hat auf seiner Webseite eine Übersicht zu den Sanktionen eingestellt, die die Verbote, Genehmigungspflichten und Ausnahmen bezüglich der aktuellen Russland-Sanktionen kompakt darstellt.

Quellen: Nachrichten für Außenhandel Nr. 84 vom 2. Mai 2022; www.bafa.de

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