Russland: Spezialtechnik aus Deutschland bei Abfallentsorgung
In Russland fallen pro Jahr 70 Millionen Tonnen fester Siedlungsabfälle an. Davon werden nur etwa vier % verwertet, der Rest landet auf Deponien. Mittlerweile können die wichtigsten Produktionsanlagen für Sortierung und Recycling zu 60 % im Land hergestellt werden. Bis 2025 will Russlands Regierung den Lokalisierungsanteil bei Ausrüstungen zur Abfallbehandlung auf 85 % erhöhen. Bei der Modernisierung des Abfallsektors setzt Russland aber auch auf internationale Partner, denn innovative Umwelttechnologien fehlen oftmals vor Ort und ausländische Lieferanten machen daher immer noch gute Geschäfte. Die deutschen Maschinenbauer konkurrieren vor allem mit Produzenten aus Italien, Österreich und Schweden.
Öffentliche Vorhaben im Bereich Abfallwirtschaft werden über die zentrale Beschaffungsplattform ausgeschrieben. Eine direkte Kontaktaufnahme mit den regionalen Entsorgungsbetrieben und deren Verband „Tschistaja Strana“ wird jedoch empfohlen. Regelmäßige Markterschließungsreisen bringen kleine und mittelständische deutsche Unternehmen in Kontakt mit potenziellen Auftraggebern.
Zudem betreut die Deutsch-Russische Auslandshandelskammer in Moskau die Online-Datenbank Germantech.ru, die über deutsche Technologien und Projekte informiert. In dem Portal können russische Auftraggeber neue Lieferanten und Kooperationspartner in den Bereichen Abfallaufbereitung, -trennung, -sortierung und -kompostierung suchen.
Außerdem betreibt die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) in Kooperation mit dem russischen Umweltministerium das Projekt „Klimaneutrale Abfallwirtschaft“, in dem sie ihre Projektpartner mit Beratung, Fortbildung und der Erstellung von Konzeptlösungen für ein modernes Abfall-Management in den Regionen Kursk, Woronesch und Kaluga unterstützt.
Kontakt:
Deutsch-Russische Auslandshandelskammer (AHK Russland)
Quellen: Nachrichten für Außenhandel Nr. 15 vom 21. Januar 2022;
www.exportinitiative-umweltschutz.de, Pressemitteilung vom 11. Januar 2022;
OstContact 6/2021