Zentralverband des
Deutschen Handwerks
Zentralverband des
Deutschen Handwerks
01.09.2022

Vereinigtes Königreich: Warenaustausch mit der EU stark gesunken

Ausmaß des Brexit auf den britischen Außenhandel wird erstmals messbar.

Lange wurde das Ausmaß des Brexit auf den britischen Außenhandel durch die Coronakrise und anhaltende Lieferkettenprobleme kaschiert – nun wird es erstmals messbar. Nach Schätzungen des Center for European Reform beträgt die Brexit-Lücke im britischen Außenhandel rund 15 %. Nach Expertenrechnungen sind infolge der Einigung auf das britisch-europäische Freihandelsabkommen die britischen Importe aus der EU um ein Viertel stärker eingebrochen als aus Nicht-EU-Staaten.

Die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie konnte das Land Ende 2021 kompensieren – nun bremst die hohe Inflation das Wirtschaftswachstum des Vereinigten Königreichs. Im April 2022 stiegen die Verbraucherpreise im Jahresvergleich um 9 % und erreichten damit den höchsten Anstieg seit 40 Jahren. Als weiterer Inflationstreiber wirkt auch der Brexit. Dieser macht nach einer Analyse der Bank of England rund 4 % an der Teuerungsrate aus.

Britischer Außenhandel gewinnt wieder an Fahrt

Das wertmäßige Außenhandelsvolumen bei Waren lag im März 2022 wieder über dem Vor-Brexit-Hoch von 2019 und verzeichnete ein nominales Plus von 2,7 %. Der Warenhandel mit der EU sank hingegen um 3,2 %, mit Deutschland um 7,5 %. Getragen von einem starken Handel mit China stieg der Umsatz mit Nicht-EU-Staaten um 9,1 %.

Quelle: Märkte der Welt Nr. 25 vom 30. Juni 2022

Schlagworte