Helmholtz-Gemeinschaft und ZDH gehen Innovationspartnerschaft ein

Foto: ZDH/Dominik Gierke
Die Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren und der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) haben eine strategische Innovationspartnerschaft vereinbart, um den Technologietransfer zwischen Wissenschaft und Handwerk zu stärken. Dazu haben sie am Donnerstag im Rahmen der Internationalen Handwerksmesse in München eine gemeinsame Erklärung unterzeichnet. Ziel ist es, in Zukunft enger zusammenzuarbeiten, um die Innovationskraft im Handwerk zu stärken und den Technologietransfer zwischen Wissenschaft und Handwerk auszubauen.
Das Handwerk kann technologische Herausforderungen nicht immer mit eigenen Ressourcen angehen. Wissenschaft kann hier wertvollen Input leisten. Der Wissenschaft wiederum bietet die Kooperation eine praxisnahe Möglichkeit, Erkenntnisse und Erfahrungen in die Anwendung zu bringen. Voraussetzung hierfür ist ein funktionierender Wissens- und Technologietransfer zwischen Wissenschaft und Handwerk und eine enge Vernetzung beider Bereiche.
Holger Schwannecke, ZDH-Generalsekretär: "Das deutsche Handwerk verfügt über ein breit angelegtes Netzwerk von Multiplikatoren, das die Spitzenforschung mit Handwerksbetrieben in den Regionen verknüpft und gezielt den Transfer von Forschungsergebnissen und neuen Technologien im Handwerk voranbringt. Unser Ziel ist es, innovative Lösungen, Zukunftsanwendungen, Produkte, Dienstleistungen und Prozesse zwischen Handwerk und Wissenschaft vor Ort zu entwickeln und in der Praxis umzusetzen."
"Als größte Forschungsorganisation Deutschlands beschäftigen wir zahlreiche Mitarbeitende in wissenschaftsunterstützenden Berufen – vom Bau und der Ausstattung von Laboren bis hin zum Betrieb hochkomplexer Großforschungsanlagen. Wissenschaft und Handwerk gehen dabei Hand in Hand," betont Franziska Broer, Geschäftsführerin der Helmholtz-Gemeinschaft. "Die neue Partnerschaft mit dem ZDH ist daher ein Gewinn für beide Seiten – sie stärkt sowohl das Handwerk als auch die Wissenschaft."
Im Rahmen der jetzt vereinbarten Kooperation soll unter anderem ein "Helmholtz-Tag" im Haus des Deutschen Handwerks beim ZDH stattfinden, um den Austausch zu fördern. Zudem ist vorgesehen, Helmholtz-Experten in Fachtagungen der Handwerksberater einzubinden und regelmäßige Informations- und Austauschformate für die Beauftragten des Wissens- und Technologietransfers der Helmholtz-Gemeinschaft zu etablieren. Perspektivisch wären auch gemeinsame Forschungsprojekte denkbar.
Hintergrundinformation
Der Zentralverband des Deutschen Handwerks vertritt die Interessen von rund 1 Million Handwerksbetrieben in Deutschland mit mehr als 5,6 Millionen Beschäftigten und rund 343.000 Auszubildenden und einem Jahresumsatz von über 766 Milliarden Euro. Als Spitzenorganisation der Wirtschaft mit Sitz im "Haus des Deutschen Handwerks" in Berlin bündelt der ZDH die Arbeit von 53 Handwerkskammern, 49 Fachverbänden des Handwerks auf Bundesebene sowie bedeutenden wirtschaftlichen und sonstigen dem Handwerk nahestehenden Einrichtungen in Deutschland.
Helmholtz leistet Beiträge zur Lösung großer und drängender Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft durch wissenschaftliche Spitzenleistungen in sechs Forschungsbereichen: Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Information, Materie sowie Luftfahrt, Raumfahrt und Verkehr. Helmholtz ist mit rund 46.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 18 Forschungszentren und einem Jahresbudget von über 6 Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Ihre Arbeit steht in der Tradition des großen Naturforschers Hermann von Helmholtz (1821-1894).