Zentralverband des
Deutschen Handwerks
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Deutschen Handwerks
31.03.2018

Gesundheitshandwerke lehnen Präqualifizierungsvorgaben der DAkkS

Die Verbände der Gesundheitshandwerke lehnen die Forderungen der DAkkS für das konkrete Präqualifizierungsverfahren sowohl aus rechtlichen wie sachlichen Gründen ab. Weitere Informationen können der kürzlich verabschiedeten Resolution entnommen werden.
Nahaufnahme von Akten und Ordnerstapeln auf einem Tisch.

Der Deutschen Akkreditierungsstelle (DAkkS) wurde durch das Heil- und Hilfsmittelversorgungsgesetz (HHVG) die Aufgabe übertragen, die Benennung und Überwachung der Präqualifizierungsstellen für den Hilfsmittelbereich durchzuführen. Dies geschieht anhand der Norm DIN EN ISO/IEC 17065. Die auf diesem Wege benannten Präqualifizierungsstellen wiederum prüfen die Leistungserbringer im Hilfsmittelbereich, so auch die Gesundheitshandwerke anhand konkreter Empfehlungen des GKV-Spitzenverbandes auf Grundlage des § 126 Absatz 1 Satz 3 SGB V. Weder diese Vorgabe noch die entsprechenden Empfehlungen wurden durch das HHVG oder den GKV-Spitzenverband geändert.

In der Umsetzung erwartet die DAkkS nun jedoch, dass Präqualifizierungsstellen die Betriebe der Gesundheitshandwerke alle 20 Monate in Form einer Betriebsbegehung überwachen. Präqualifizierungsstellen, die dies nicht in ihrem Überwachungsprotokoll vorsehen, werden von der DAkkS nicht akkreditiert. Die zuvor genannten Empfehlungen des GKV-Spitzenverbandes nach § 126 Abs. 1 Satz 3 SGB V sehen Betriebsbegehungen dagegen nur einmal und dies bei erstmaliger Präqualifizierung vor.

Mit dieser Vorgabe greift die DAkkS aus Sicht der Verbände der Gesundheitshandwerke ohne Rechtsgrundlage und zu den Empfehlungen des GKV Spitzenverbandes konkurrierend, direkt auf das Verfahren zum Leistungserbringer durch. In der Praxis wird dies zudem zu einem in der Sache unverhältnismäßigen und deutlichen bürokratischen Mehraufwand und damit zu Kostenbelastungen der Gesundheitshandwerke in Millionenhöhe pro Jahr führen.

Die Verbände der Gesundheitshandwerke lehnen die maßlosen Forderungen der DAkkS für das konkrete Präqualifizierungsverfahren sowohl aus rechtlichen wie sachlichen Gründen ab. Eine Betriebsbegehung zu Betriebsbeginn und darauf folgende Eigenerklärungen haben sich in den letzten 50 Jahren bewährt. Nicht die DAkkS ist für die Qualität der Hilfsmittelversorgung verantwortlich, sondern die gesetzlichen Krankenversicherungen mit ihren Vertragspartnern.

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