EU-Kommission stellt Binnenmarktstrategie vor
Die Strategie ist in fünf Kapitel unterteilt.
- Hindernisse im Binnenmarkt überwinden
Durch den Einsatz digitaler Instrumente sollen die Anerkennungsverfahren beruflicher Qualifikationen deutlich beschleunigt und die vorübergehende Entsendung von Beschäftigten vereinfacht werden.
- EU-Binnenmarkt für Dienstleistungen fördern
Die Kommission schlägt ein Baudienstleistungsgesetz vor, um dringend notwendige Renovierungsvorhaben einfacher grenzüberschreitend durchführen zu können. Nationale Genehmigungsverfahren für den Wohnungsbau sollen in Abstimmung vereinfacht werden.
- fördern KMU im EU-Binnenmarkt
KMU sollen mit Hilfe einer SME ID einfacher ihren Status nachweisen können, um leichter grenzüberschreitend tätig zu sein. Die Einhaltung des Prinzips “Vorfahrt für KMU” soll Handwerksbetriebe von Dokumentations- und Berichtspflichten zu entlasten.
- Den Binnenmarkt digitalisieren
Die EU-Kommission will die Verwaltungsverfahren digitalisieren. Neben dem Einheitlichen Digitalen Zugangstor als Anlaufstelle für Informationen soll der Digitale Produktpass optimiert werden.
- Binnenmarktregeln durchsetzen
Die Kommission beklagt, dass Mitgliedstaaten zu oft nicht von den EU-Notifizierungsvorschriften Gebrauch machten, sondern langwierige Vertragsverletzungsverfahren in Kauf nehmen würden. Nationale Sherpas sollen dem Binnenmarkt mehr Gewicht verleihen und sich koordinieren.
Parallel zur Binnenmarktstrategie legte die Kommission das vierte Omnibus-Paket vor, das eine Definition für größere mittelständische Unternehmen (Mid Caps) enthält und Vereinfachungen für diese Unternehmen, aber auch für KMU, in verschiedenen Rechtsakten vorsieht. Unter die neue Mid Cap-Definition sollen alle Unternehmen mit bis zu 750 Beschäftigten fallen, die entweder bis zu 150 Mio. € Umsatz erwirtschaften oder deren Gesamtvermögen maximal 129 Mio. € beträgt.
 
        