Zentralverband des
Deutschen Handwerks
23.06.2025

EU-Richtlinie über Umweltaussagen nun auch formal stoppen!

Die EU-Kommission hat angekündigt, ihren Vorschlag für eine Richtlinie über Umweltaussagen zurückzuziehen. Dazu erklärt Holger Schwannecke, Generalsekretär des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH):
Portrait Schwannecke

"Die Ankündigung der Europäischen Kommission, ihren Richtlinienvorschlag über Umweltaussagen zurückzunehmen, ist eindeutig positiv zu bewerten, sie ist ein richtiger und konsequenter Schritt mit großer Tragweite, besonders für das Handwerk. Diese Ankündigung zeigt, dass wirtschaftliche Realität und Verhältnismäßigkeit offenbar bei der politischen Entscheidungsfindung Berücksichtigung finden. Nun kommt es jedoch entscheidend darauf an, dass dieser Schritt kommissionsintern jetzt auch formal vollzogen wird.

Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen wäre es unverantwortlich, Betriebe mit zusätzlichen bürokratischen Lasten und Doppelregulierungen zu konfrontieren. Die Rücknahme ist sachlich begründet, denn die Belastungsgrenze kleiner und mittlerer Unternehmen wäre klar überschritten worden. 

Der bisherige Kommissionsvorschlag sah vor, dass Umweltaussagen künftig vor ihrer Verwendung wissenschaftlich belegt und durch eine akkreditierte Stelle zertifiziert werden sollten. Bei Verstößen hätte ein Bußgeld gedroht. Für Handwerksbetriebe wäre eine solche verpflichtende wissenschaftliche Absicherung und Zertifizierung von Umweltaussagen schlichtweg nicht stemmbar gewesen. Handwerksbetriebe können es sich nicht leisten, teure Lebenszyklusanalysen zu beauftragen und diese im Anschluss durch eine akkreditierte Stelle zertifizieren zu lassen. Die Gefahr war real, dass sie dadurch im Wettbewerb mit großen Produzenten ins Hintertreffen geraten wären."

 

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