ASEAN: Spannende Alternative für deutsche Firmen

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Die Länder der ASEAN-Gemeinschaft (Association of Southeast Asian Nations) profitieren besonders stark von den Diversifizierungsstrategien internationaler Unternehmen. Südostasien ist strategisch vorteilhaft gelegen – fernab der großen Konfliktlinien – und stellt daher eine attraktive Alternative zu China als Investitions-, Absatz- und Beschaffungsmarkt dar. Die ausländischen Direktinvestitionen in die ASEAN-Region haben sich von 2016 bis 2023 mehr als verdoppelt und liegen heute sogar über denen in China.
Für 2025 prognostizieren Experten für die ASEAN-Länder zusammen mit China, Japan und Südkorea ein BIP-Wachstum von 4 Prozent. Es wird erwartet, dass diese Region wichtiger Motor der Weltwirtschaft bleiben und mittelfristig zu mehr als 40 Prozent des weltweiten Wachstums beitragen wird.
Für Deutschland ist ASEAN mit Exporten von rund 30 Milliarden US-Dollar der zweitwichtigste Absatzmarkt in Asien nach China. Schätzungen zufolge sind rund 5.000 deutsche Firmen in der Region aktiv.
Strategisch günstige Lage als Pluspunkt
Die strategisch günstige Lage ist ein entscheidender Vorteil von ASEAN. Südostasien und insbesondere Singapur sind bedeutende globale Logistikdrehscheiben – vier der 20 größten Häfen der Welt befinden sich in der Region. Von dort aus lassen sich die großen Märkte in der Region, China, Japan und Südkorea, effizient beliefern. Auch bei geopolitischen Spannungen bleibt Südostasien für Europa über den Seeweg gut erreichbar.
Die ASEAN-Volkswirtschaften sind vielfältig: Sie reichen vom hoch entwickelten Singapur über aufstrebende Märkte und rohstoffreiche Länder bis hin zu weniger entwickelten Staaten wie Laos, Kambodscha oder Myanmar. In jedem Land finden sich unterschiedliche Branchenschwerpunkte.
In Singapur dominieren Dienstleistungen, Forschung und Hightech wie Biotechnologie und Halbleiter. Malaysia ist ein wichtiger Standort für Chips, Elektronik und Datenzentren, wie teilweise auch Thailand, wo zudem zahlreiche Kfz-Hersteller ansässig sind. Kambodscha ist ein Zentrum der Bekleidungsindustrie, während Vietnam viele internationale Industrieunternehmen anzieht.
Die Philippinen sind dagegen ein global bedeutender Anbieter von Business Process Management-Dienstleistungen (BPM). Indonesien verfügt über große Rohstoffvorkommen wie Kohle, Nickel und Stahl, und Laos gilt wegen seines großen Wasserkraftpotenzials als “Batterie Südostasiens”.
Quellen: www.gtai.de, Pressemitteilung vom 6. Mai 2025;
www.icis.com., Pressemitteilung vom 5. Mai 2025