Regierung und Land müssen ins Bootcamp!

Foto: ZDH/Henning Schacht
"Die Kabinettsklausur muss der Startschuss für ein Trainingslager der Realität sein. Was Deutschland jetzt braucht, ist ein Bootcamp: viel eigene Anstrengung, viel Disziplin, viel Veränderungswille. Bundeswirtschaftsministerin Reiche hat in ihrer Stoßrichtung recht: Deutschland braucht eine Fitnesskur. Ich würde aber noch weiter gehen und sagen: Eine Kur reicht nicht, die ist zu passiv. Da lässt man es sich wohlgehen und wartet auf Besserung, doch die wird sich ganz sicher nicht von allein einstellen. Die Devise des Regierungs-Bootcamps muss lauten: weniger reden, dafür mehr stemmen, damit die Kraft da ist für Bürokratieabbau, eine digitale Verwaltung, moderne Steuer- und Arbeitsregeln, spürbar weniger Sozialabgaben. Das sind keine Wunschthemen für morgen, sondern Pflichtübungen für heute.
Wohlfühl-Reformen werden keine Lösung bringen. An vielen Stellen wird es ganz grundsätzliche Veränderungen geben müssen. Das wird dann sicherlich an der ein oder anderen Stelle auch schmerzhaft. Doch nur wenn Politik, Wirtschaft und Gesellschaft gleichermaßen bereit sind, Extra-Runden zu drehen, entsteht die Kondition für Wachstum, Wettbewerbsfähigkeit und Wohlstand.
Der “Herbst der Reformen” darf keine bloße politische PR-Etikettierung bleiben. Es braucht jetzt Entscheidungen, die rasch im Alltag spürbar entlasten: bei Bürokratie, Energiepreisen, Sozialabgaben. Wer jetzt nicht handelt, gefährdet nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit, sondern auch das Vertrauen der Betriebe in die politische Handlungsfähigkeit."