Handwerk weiter für "doppelte Freiwilligkeit" bei Reservediensten

Holger Schwannecke, Generalsekretär des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks
Foto: ZDH/Henning Schacht
"Fragen rund um Wehrpflicht und Reservedienste sind von herausragender sicherheits- wie gesellschaftspolitischer Bedeutung und strahlen natürlich auf den Arbeits- und Ausbildungsmarkt aus. Die Verantwortung für diese Entscheidungen liegt bei der Bundesregierung. Entscheidend ist eine faktenbasierte und verantwortungsvolle Abwägung, die immer auch mögliche Auswirkungen von Reservisteneinberufungen mit in den Blick nimmt. Das Handwerk steht zu seiner gesellschaftlichen Verantwortung und nimmt sie tagtäglich wahr: durch die Ausbildung von Fachkräften, durch seine zentrale Rolle in der Daseinsvorsorge und durch das freiwillige Engagement tausender Handwerkerinnen und Handwerker im Zivil- und Katastrophenschutz. Wer in der Krise Stromleitungen repariert, medizinische Geräte instand hält oder für Lebensmittel sorgt, trägt bereits entscheidend zur Sicherheit unseres Landes bei.
Gerade deshalb ist bei Überlegungen zur Ausweitung von Wehrpflicht oder verpflichtenden Reservediensten der Blick auf den Arbeits- und Ausbildungsmarkt so wichtig, weil insbesondere kleine und mittlere Betriebe den Ausfall an Fachkräften kaum auffangen könnten, wenn ihnen dringend benötigte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch verpflichtende Reserve- oder Wehrdienste entzogen würden. Daher halten wir an der bewährten doppelten Freiwilligkeit bei Reserveübungen fest. Bereits seit einiger Zeit findet ein enger und vertrauensvoller Austausch zwischen Bundesregierung und Handwerk über diese Fragen statt. Das Handwerk geht davon aus, dass seine besondere Bedeutung für Wirtschaft und Gesellschaft in allen Überlegungen der Bundesregierung zur Erhöhung der Wehrhaftigkeit hinreichend berücksichtigt wird."