Zentralverband des
Deutschen Handwerks
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Deutschen Handwerks

Sonderumfrage "Bürokratiebelastung im Handwerk"

Die konsequente Entlastung von unnötiger Bürokratie ist eine der drängendsten Aufgaben der Politik zur Sicherstellung der Leistungs-, Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit von Handwerksbetrieben.
Nahaufnahme von Akten und Ordnerstapeln auf einem Tisch.

Ergebnisse einer Befragung unter Handwerksbetrieben im ersten Quartal 2023

Die Rechtssicherheit und einheitliche Regelungen sind unerlässlich, um komplexe Gesellschafts- und Wirtschaftsstrukturen zu ordnen und einen rechtsstaatlichen Umgang mit Behörden zu gewährleisten. Jedoch hat die damit verbundene bürokratische Belastung im Handwerk ein Niveau erreicht, welches die Handwerksbetriebe an ihre Grenzen bringt. Diese Bürokratiepflichten binden Zeit, die für die Erfüllung von Kundenaufträgen genutzt werden könnte. Zudem stellen sie oft auch eine finanzielle Belastung dar – beispielsweise, wenn Tätigkeiten entsprechende Zertifizierungen voraussetzen oder die Anschaffung neuer Hard- und Software erforderlich ist.

Um aktuelle Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie sich die Belastungsentwicklung darstellt, woraus nach Einschätzung der Handwerksbetriebe eine Zunahme des Bürokratieaufwands resultiert oder wo besonders große Entlastungspotenziale liegen, hat der Zentralverband des Deutschen Handwerks gemeinsam mit den 53 Handwerkskammern im 1. Quartal 2023 eine Umfrage zur "Bürokratiebelastung im Handwerk" durchgeführt.

  • Für 74 Prozent der teilnehmenden Handwerksbetriebe ist der Bürokratieaufwand in den letzten fünf Jahren gestiegen.
  • Ständige Anpassungen an neue gesetzliche Regelungen sind für 76 Prozent der Handwerksbetriebe der größte Belastungsfaktor, gefolgt vom Aufwand zur Erfüllung von Nachweis- und Dokumentationspflichten (54 Prozent).

  • 58 Prozent der Betriebe geben an, dass die Selbständigkeit im Handwerk infolge der Bürokratiebelastung zunehmend unattraktiv ist.

  • Von 68 Prozent der Handwerksbetriebe, die digital mit Behörden kommunizieren, wird der digitale Austausch als Entlastung empfunden.

  • 35 Prozent der Betriebe kommunizieren mit Behörden jedoch nicht digital. Maßgeblicher Grund: Es fehlt an digitalen Kommunikationskanälen der Behörden.

Die Antworten der Handwerksbetriebe wurden in einem Online-Umfragemodul erfasst. Dabei wurden die Betriebe in unterschiedlicher Form kontaktiert (postalisch, per E-Mail, telefonisch und per Newsletter) und konnten die Form der Rückantwort (postalisch, per Fax oder online) wählen. Insgesamt haben sich 10.630 Betriebe an der Umfrage beteiligt.

Da sich – wie bei den meisten Umfragen üblich – größere Betriebe relativ häufiger beteiligt haben als kleinere, wurden die Gesamtergebnisse anhand aktueller Beschäftigtengrößenzahlen gewichtet und auf das Gesamthandwerk hochgerechnet.

Ergebnisbericht zum Download

  • ZDH-Sonderumfrage: Bürokratiebelastung im Handwerk
    Juli 2023
Nahaufnahme eines roten Hängeregisters
Schwerpunkt

Bürokratie und Überregulierung

Viele Inhaberinnen und Inhaber von Handwerksbetrieben verbringen zunehmend mehr Zeit mit der Bewältigung administrativer Anforderungen als mit der Ausübung ihres Handwerks.

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