Zentralverband des
Deutschen Handwerks
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Deutschen Handwerks

Interdisziplinärer Arbeitskreis Handwerksgeschichte InAH

Der interdisziplinäre Arbeitskreis Handwerksgeschichte bildet eine Plattform zum Austausch für Akteure in der Erforschung und Vermittlung von Handwerksgeschichte.

Trotz der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bedeutung des Handwerks gibt es Defizite bei der Erforschung und Vermittlung seiner Geschichte. Dadurch kann sich das Bild, das vom Handwerk in der Gesellschaft existiert, nicht erneuern. Noch immer geistern die alten Verdikte von handwerklicher Innovationsfeindlichkeit und Rückständigkeit im Angesicht der Industrialisierung durch Seminare und Klassenzimmer.

Reichspraesident von Hindenburg begrüßt Mädchen in weißen Kleidern

1926, Reichspräsident von Hindenburg zu Gast in der HWK Braunschweig

Deutsche Offizier nach der Kapitulation

1945, Deutsche Offiziere begeben sich nach der Kapitulation in das Lüneburger Kammergebäude zu Gesprächen mit britischen Militärs, Foto: HWK BLS

Besonders deutlich sind die Lücken in der Handwerksgeschichte der letzten 200 Jahre. Der ZDH strebt an, die wissenschaftliche Erforschung und Vermittlung der Handwerksgeschichte zu fördern und dafür - soweit dies in seinen Mitteln steht - die Grundlagen zu verbessern.

1934, Nationalsozialistische Schule des Deutschen Handwerks in Braunschweig

1934, Nationalsozialistische "Schule des Deutschen Handwerks" in der Braunschweiger Villa von Bülow von 1839

1980, die Präsidenten Frankel und Della unterzeichnen den Patenschaftsvertrag

1980, die Präsidenten Frankel, HWK Lüneburg-Stade und Della, CMA Épinal, unterzeichnen den Patenschaftsvertrag in Rodez

Nach den Tagungen in Berlin 2013 und Hagen 2015, die die Bandbreite der humanwissenschaftlichen Disziplinen und Institutionen, die sich mit Handwerksforschung befassen (Wirtschaftswissenschaften, Sozial- und Kulturanthropologie, Kunst- und Architekturgeschichte, Berufsbildungsforschung, etc.) sichtbar gemacht haben, wurden existierende Austauschformate der Handwerksorganisation, Archive und Museen im Jahr 2016 erweitert zum Interdisziplinären Arbeitskreis Handwerksgeschichte (InAH).

Ziel ist, all jenen Akteuren, die sich der Erforschung und Vermittlung des Handwerks unter besonderer Berücksichtigung der historischen Dimension widmen, eine interdisziplinäre Austauschplattform zu bieten, die Diskussion anzuregen und ihre Vernetzung zu fördern. Mitglieder sind Archive, Museen, Handwerksorganisationen und andere Institutionen, aber auch die Gruppe der Forscher mit handwerklichem Schwerpunkt. Der Arbeitskreis ist offen für internationale Mitglieder.

Ziele

  • Förderung eines vollständigeren, differenzierteren und faktenbasierten Bildes vom Handwerk in der Gesellschaft. 
     
  • Mitwirkung bei der Vertiefung der historisch basierten, transdisziplinären humanwissenschaftlichen Handwerksforschung sowie der Klärung von Fach- und Studienfragen der Handwerksforschung.
     
  • Belebung der interdisziplinären Handwerksgeschichtsforschung.
     
  • Erleichterung des Zugangs zu den Quellen und Zeugnissen handwerklicher Provenienz. 
     
  • Verbesserung der Archivierungspraxis der Handwerksorganisationen und Handwerksunternehmen.

Aufgaben

  • Wissenschaftler*innen eine interdisziplinäre Plattform bieten, um sich über ihre Forschungsvorhaben und Ergebnisse auszutauschen. Bericht über die Forschung durch Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.
     
  • Anstoß zu einem zu erarbeitenden Portal der Handwerksquellen geben. Landkarte der bisherigen Archivierung mit Ansprechpartner*innen erarbeiten. Kernprobleme bei der bisherigen Archivierung identifizieren. Lösungsvorschläge (mit Kostenschätzung) machen.
     
  • Standardprozess für die zukünftige Archivierung mit Alternativen erarbeiten. Argumente liefern für institutionelle Fragen wie den Betrieb von Gemeinschaftseinrichtungen.
     
  • Diskussion und Lösung relevanter rechtlicher, organisatorischer und technischer Fragen.
     
  • Inhaltliche Unterstützung von Einrichtungen und Projekten ähnlicher Zielsetzung.

Mitgliedergruppen

  • Forschung
  • Museen
  • Archive
  • Handwerksorganisationen

Mitgliedschaft, Antragsformular und Einwilligungserklärung

Interessierte können das Antragsformular ausfüllen, mit dem sie das Einverständnis zur Nutzung ihrer Adressdaten im Rahmen der Ziele und Aufgaben des Interdisziplinären Arbeitskreises Handwerksgeschichte erklären. Die Aufnahme behält sich der ZDH in Rücksprache mit den Sprechern des Arbeitskreises vor. Die Mitgliedschaft ist kostenfrei.

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  • Antragsformular

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  • InAH Mitgliederliste

Vertretene wissenschaftliche Disziplinen

Alle Disziplinen der humanwissenschaftlichen Handwerksforschung (Geschichts-, Wirtschafts-, Sozial-, Kultur-, Geisteswissenschaften, Bildungsforschung und andere Humanwissenschaften).

  

Sitzungen

Die Sitzungen finden i.d.R. einmal jährlich statt. Die Einladung erfolgt durch den ZDH. Mitglieder geben zeitnah nach der Einladung an, ob sie an der Sitzung teilnehmen wollen. Dreimaliges Versäumen der Rückmeldung führt zum Ausschluss aus dem Arbeitskreis.

Sitzungsort ist i.d.R. der ZDH in Berlin. Reisekosten werden von den Mitgliedern getragen.

  

Vorträge

Der InAH motiviert Interessierte, ihre Forschungsthemen und -projekte vor den anderen Mitgliedern vorzustellen. I.d.R. wird über den Vortrag über den ZDH-Newsletter oder andere PR-Maßnahmen im Kreise der deutschen Handwerksorganisationen berichtet.

Vortragshonorare können nicht gezahlt werden. Vortragende werden gebeten, ihre Präsentationen spätestens zwei Tage vor der Sitzung beim ZDH einzureichen. Sie werden nach der Sitzung als Anhang zum Sitzungsprotokoll an die Mitglieder des Arbeitskreises versandt. Sollen umfangreichere Arbeiten / Texte im Arbeitskreis diskutiert werden, werden die Vortragenden gebeten, ihre Texte rechtzeitig vorab an den ZDH zu übermitteln, der sie als Diskussionsgrundlage an die übrigen Mitglieder weiterreicht. Veröffentlichungen im Rahmen des Arbeitskreises auf dieser Website bedürfen einer näheren Übereinkunft zwischen Vortragendem und ZDH.

Siehe auch Interviews mit Thora Fjeldstedt "Das Deutsche Handwerk hat politisches Gewicht"

  

Geschichte des Arbeitskreises

  • 2013 September 16
    „Geschichte des Handwerks – Handwerk im Geschichtsbild : Probleme der Archivierung, Forschung und Vermittlung“. Kooperativer Workshop beim ZDH in Berlin stellte den Forschungsbedarf zur Handwerksgeschichte als zentralem Teil der Wirtschafts- und Sozial-, Kultur- und Technikgeschichte  v. a. der letzten 200 Jahre fest. Voraussetzung: Bessere Zugänglichkeit zu den Handwerksquellen bei den verschiedenen Archivgattungen und bessere Archivierungspraxis innerhalb des Handwerks.

 

  • 2014 September 24
    Bildung des Kooperativen Ad-hoc Arbeitskreises Handwerksquellen zur : Archive und Handwerksorganisationen. Jährliche Tagungen. Implementierung einer zentralen Anlaufstelle beim ZDH und eines Archivierungsnotfallplans.

 

  • 2014–2015
    Unterstützung der Vorbereitung der interdisziplinären Hagener Konferenz 2015 durch den Kooperativen Ad-hoc Arbeitskreis  Handwerksquellen.

 

  • 2015 Juni 10 / 11
    „Fokus Handwerk: Aktuelle Perspektiven einer interdisziplinären Handwerksforschung. Themen, Fragestellungen, Quellen und Methoden“. Tagung im LWL-Freilichtmuseum Hagen machte den Bedarf nach Austausch für eine neue interdisziplinäre Handwerksforschung deutlich.

 

  • 2018 September 20
    Trotz seiner sozioökonomischen und kulturellen Bedeutung, obwohl das Handwerk als nachhaltige Wirtschaftsform immer stärker in den gesellschaftlichen Fokus rückt und als innovatives Berufsfeld sich immer größerer Beliebtheit erfreut, wird an deutschen Universitäten die Handwerksgeschichte weiter abgewickelt. Eine kontinuierliche Erforschung des Handwerks wird dadurch nahezu unmöglich gemacht. Um Forschungseinrichtungen und Nachwuchsforschern eine Möglichkeit zum wissenschaftlichen Austausch zu bieten und den Diskurs über Projekte und Methoden der interdisziplinären Handwerksforschung am Laufen zu halten, weitete der Arbeitskreis seinen Aufgabenbereich aus und öffnete sich gezielt auch für diese Mitgliedergruppe. Auf den Sitzungen werden seither Forschungsprojekte und Ergebnisse vorgestellt, diskutiert und über die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des ZDH bundesweit bekannt gemacht. Der Arbeitskreis tagt nun in dieser erweiterten und offeneren Form als „Interdisziplinärer Arbeitskreis Handwerksgeschichte.

 

Zum Herunterladen

  • Geschichte des Handwerks - Handwerk im Geschichtsbild

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