Zentralverband des
Deutschen Handwerks
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Höhere Berufsbildung

Systematisch miteinander verzahnte Aus- und Fortbildungen bilden das Gerüst für flexible, durchlässige Berufslaufbahnen, die chancenreiche und dem hochschulischen Bildungsweg gleichwertige Berufsaussichten bieten.

Die Höhere Berufsbildung im Handwerk umfasst die nach dem Berufsbildungsgesetz und der Handwerksordnung geregelten Bildungsabschlüsse, die auf einer dualen Erstausbildung aufbauen. Die bekanntesten Abschlüsse der Höheren Berufsbildung sind Meister/in, Servicetechniker/in und Betriebswirt/in nach der Handwerksordnung.

Zentrales Kennzeichen der Höheren Berufsbildung im Handwerk sind chancenreiche und durch Verzahnung durchlässig gestaltete Karrierewege, die wahlweise auf eine Spezialistenkarriere oder eine Tätigkeit als Führungskraft bzw. selbstständiger Unternehmer vorbereiten. Aufbauend auf der Erstausbildung (DQR Stufe 4) umfasst die Höhere Berufsbildung im Handwerk die nach BBiG bzw. HwO geregelten Abschlüsse der höherquaiifizierenden Berufsbildung sowie die Meisterqualifikation. Die Höhere Berufsbildung im Handwerk umfasst damit die Fortbildungsabschlüsse, die den DQR-Stufen 5, 6 und 7 zugeordnet sind. Die Abschlüsse der Höheren Berufsbildung auf den DQR-Stufen 6 und 7 sind mit Blick auf das erworbene Kompetenzniveau den hochschulischen Bachelor- bzw. Masterabschlüssen als gleichwertig zu betrachten.

In Deutschland ist der Begriff der Höheren Berufsbildung noch relativ neu. Berufsbildungsakteure in Liechtenstein und der Schweiz oder Europäischen Kommission verwenden dagegen schon länger die Begriffe Höhere Berufsbildung bzw. Higher VET als Oberbegriff für Karrierewege der beruflichen Bildung. Mit der Novelle des Berufsbildungsgesetzes 2019 hat der Gesetzgeber den Begriff Höhere Berufsbildung aufgegriffen und als "höherqualifizierende Berufsbildung" anstelle der Aufstiegsfortbildung gesetzlich verankert. Zusammen damit wurden die Fortbildungsstufen Berufsspezialist, Bachelor Professional und Master Professional eingeführt.

Für Betriebe besteht durch die Höhere Berufsbildung die Möglichkeit, wichtige Spezialisten oder Führungskräfte zu qualifizieren und damit ihren Bedarf an hochqualifizierten Fachkräften zu sichern. Zudem bieten Kooperationsformate bei Qualifizierungsangeboten zwischen Hochschulen und Bildungszentren der Wirtschaft Potenziale des Technologie- und Innovationstransfers für die Betriebe. Fachkräfte können über die Höhere Berufsbildung individuelle Karrierewege gestalten und berufliche Entwicklungschancen realisieren.

Aus der Perspektive des Handwerks werden über diesen Weg der Unternehmensnachwuchs und künftige Ausbilder qualifiziert. Künftige Unternehmer im Handwerk gestalten die Handwerksorganisation aktiv mit. Damit leistet die Höhere Berufsbildung einen zentralen Beitrag zur langfristigen Sicherung der Wirtschafts- und Gesellschaftsgruppe Handwerk.