Zentralverband des
Deutschen Handwerks
Zentralverband des
Deutschen Handwerks
10.09.2024

OECD belegt Qualifizierungslücken, daher: Bildungswende jetzt!

Anlässlich der Veröffentlichung des aktuellen Bildungsberichtes der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) am 10. September 2024 erklärt Jörg Dittrich, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH):
Handwerker mit zwei Auszubildenden bei der Unterweisung an einer Maschine.

"Der diesjährige OECD-Bericht "Bildung auf einen Blick" untermauert, wie notwendig die vom Handwerk geforderte Bildungswende ist, damit in Deutschland mehr junge Menschen erfolgreich zu einem Berufsabschluss geführt werden. Dafür sind die Voraussetzungen schon in der Schule zu legen, denn Handwerksbetriebe dürfen mit der Aufgabe, Lernlücken bei neuen Auszubildenden schließen zu müssen, nicht länger alleingelassen werden. Laut einer Umfrage des ZDH stellen rund 75 Prozent der Betriebe eine Zunahme solcher Lernlücken bei ihren Ausbildungsanfängern fest. Und das stellt sie zunehmend vor Herausforderungen.

Laut den jüngsten OECD-Zahlen liegt in Deutschland der Anteil junger Erwachsener ohne Abschluss der Sekundarstufe II mit 16 Prozent über dem OECD-Durchschnitt von 14 Prozent. Junge Menschen müssen daher insbesondere beim Übergang von der Schule in den Beruf noch besser begleitet werden.

Handwerksbetriebe und Handwerkskammern unterstützen Ausbildungsanfänger und Ausbildungsanfängerinnen zum Beispiel durch Crashkurse in Mathematik oder Sprachförderangebote. Diese nachträgliche Vermittlung von Grundkompetenzen darf jedoch nicht vorrangige Aufgabe des Handwerks sein. Daher müssen die Länder sicherstellen, dass bis zum Schulabschluss die Kompetenzen vermittelt werden, die für einen erfolgreichen Ausbildungsstart erforderlich sind. Dazu gehört unter anderem ein flächendeckendes Diagnosesystem in den Schulen einzuführen, um Lerndefizite frühzeitig zu erkennen und noch vor dem Schulabschluss gegensteuern zu können. Zudem muss der Bund sicherstellen, dass die Einstiegsqualifizierung und die "Assistierte Ausbildung" stärker beworben werden und die Förderung des ehrenamtlichen Mentorenprogramms „VerAplus“ verstetigt wird."

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