Zentralverband des
Deutschen Handwerks
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Deutschen Handwerks

Restaurator im Handwerk

In 19 Gewerken können sich Handwerker mit Meisterbrief zum geprüften Restaurator im Handwerk (RiH) fortbilden - in den Bereichen Bau, Ausbau und Objektrestaurierung. 

In 19 der über 80 kulturguterhaltenden Gewerke können sich Handwerker mit Meisterbrief zum geprüften Restaurator im Handwerk (RiH) weiterbilden, im Bau- und Ausbau wie im Bereich Objektrestaurierung. Die Fortbildung gliedert sich in einen fachspezifischen und einen fachübergreifenden Teil. Der Titel wird in Verbindung mit dem Gewerbe genannt. In der handwerklichen Restaurierung ist der RIH zur Zeit die höchste Qualifikationsstufe.

Seit Einführung der Fortbildung in den 1980er Jahren haben über 5.000 Handwerker die Prüfung zum Restaurator im Handwerk vor den Prüfungsausschüssen der Handwerkskammern abgelegt. Ihre rechtlichen, berufs- und bildungspolitischen Interessen werden durch die öffentlichen Körperschaften der Handwerkskammern sowie die zuständigen handwerklichen Fachverbände vertreten. Relevante Fortbildungszentren für die Ausbildung zum Restaurator im Handwerk werden von Handwerkskammern bzw. Handwerksverbänden finanziert, die damit einen zentralen Beitrag zur Sicherung der Bildungsinfrastrukturen für die Restauratoren im Handwerk leisten.

Auf Bundesebene vertritt der ZDH die Restauratoren im Handwerk insbesondere auf handwerksrechtlicher Ebene. Darüber hinaus fördert er die Restauratoren im Handwerk in besonderer Weise durch:

  • Die gemeinsame Vergabe mit der Deutschen Stiftung Denkmalschutz von jährlich 15 Stipendien zur Fortbildung zum Restaurator im Handwerk.
  • Die besondere werbliche und betriebliche Förderung im Rahmen der Exzellenzdatenbank "Handwerksbetriebe für Restaurierung und Denkmalpflege", für die die erfolgreich bestandene Prüfung zum Restaurator im Handwerk eins der Zugangskriterien ist. Als Leistungsträger der handwerklichen Restaurierung werden Datenbankbetriebe in besonderer Weise auf außenwirtschaftliche Fördermöglichkeiten und Kooperationen in wissenschaftlichen Forschungsprojekten des ZDH angesprochen und eingebunden.
  • Mit einem transdisziplinären Forschungsprojekt zum Innovationspotential von traditionellen und historischen Handwerkstechniken (OMAHETI, 2015-2018) hat der ZDH grundlegende neue Erkenntnisse zur Bedeutung des impliziten Wissens für die Restaurierungs- und Denkmalpflegetheorie angestoßen.
  • Die Forschungsergebnisse von OMAHETI sind unmittelbar in die bildungspolitische Initiative des ZDH zu einem BiBB-Verfahren zur Weiterentwicklung der Fortbildung zum geprüften Restaurator im Handwerk als bundeseinheitliche Regelung nach §42 HWO eingeflossen. Das Verfahren ist abgeschlossen. Die bundeseinheitliche Fortbildung ist am 18.12.2019 in Kraft getreten. 
  • Im Vorstand der Fédération européenne pour les métiers du patrimoine bâti (FEMP) engagiert sich der ZDH für die berufs- und bildungspolitischen Interessen der handwerklichen Restaurierung und Restauratoren im Handwerk auf europäischer Ebene. Er baut grenzüberschreitende Netzwerkstrukturen für den grenzüberschreitenden Austausch sowohl in der Höheren Berufsbildung wie in der betrieblichen Tätigkeit der Restauratoren im Handwerk auf.
  • Im Expertenkomitee Immaterielles Kulturerbe arbeitet der ZDH mit der Deutschen UNESCO-Kommission zusammen und setzt sich für eine breiteres Verständnis für den Zusammenhang von materiellem Kulturerbe und immateriellen, handwerklichen Know-how ein - gegenüber der Fachcommunity wie gegenüber der allgemeinen Öffentlichkeit. Die Erneuerung des restaurierungstheoretischen Diskurses strebt der ZDH auch auf globaler Ebene an in seiner Eigenschaft beratende NGO für die Konvention zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes von 2003 bei der UNESCO in Paris.

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  • Aktualisierte Prüfungsverordnung vom Dezember 2020

Informationen zur Fortbildung

In folgenden Gewerken können sich Handwerker fortbilden:

  • Buchbinderhandwerk
  • Gold- und Silberschmiedehandwerk
  • Graveurhandwerk
  • Holzbildhauerhandwerk
  • Karosserie- und Fahrzeugbauerhandwerk
  • Kraftfahrzeugtechnikerhandwerk
  • Maler- und Lackiererhandwerk/Kirchenmaler
  • Maurer- und Betonbauerhandwerk
  • Metallbauerhandwerk
  • Metallbildnerhandwerk
  • Orgel- und Harmoniumbauerhandwerk
  • Parkettlegerhandwerk
  • Raumausstatterhandwerk
  • Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerk
  • Stuckateurhandwerk
  • Tischlerhandwerk
  • Uhrmacherhandwerk
  • Vergolder
  • Zimmererhandwerk

Hier finden Sie eine Liste der Einrichtungen, welche die Fortbildung anbieten.

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  • Liste der Fortbildungszentren

Fortbildungsstipendien

Seit 2016 vergibt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) jährlich Stipendien zur beruflichen Weiterbildung zum "Geprüften Restaurator/in im Handwerk – Master Professional für Restaurierung im Handwerk". Es werden bis zu 15 Stipendien vergeben, die mit jeweils 6.000,- € dotiert sind und den Besuch entsprechender Lehrgänge ermöglichen sollen. Die Auswahl der Bewerber erfolgt durch eine Fachjury.

Bewerben können sich alle Interessenten, die folgende Voraussetzungen erfüllen:

  • erfolgreich bestandene Meisterprüfung,
  • erste Erfahrungen im Umgang mit denkmalgeschützten Bauten oder Altbauten, insbesondere mit Arbeiten im Rahmen der Pflege, Erhaltung und Erneuerung historischer Bausubstanz (bitte Angabe von Referenzobjekten).

Die Bewerbungen sollten eine Kopie der Meisterprüfung, Arbeitszeugnisse und bebilderte Kurzdokumentationen der Referenzobjekte beinhalten. Das auszufüllende Formblatt finden Sie hier: Stipendienprogramm Restaurator im Handwerk

Bewerbungen sind ausschließlich per E-Mail einzureichen und an folgende Adresse zu senden:
stipendien@denkmalschutz.de

Bewerbungsschluss ist jedes Jahr der 1. Oktober.

Befragungen Restauratoren im Handwerk Fulda

Regelmäßig führt die Beratungsstelle für Handwerk und Denkmalpflege Propstei Johannesberg in Fulda Umfragen am Markt aktiven Restauratoren im Handwerk durch. Die Umfragen geben wichtige Auskünfte zu den Gewerken, Unternehmensgrößen, Konjunkturdaten, zur Rolle der besonderen Qualifikation und zur Frage der Nachwuchs- und Fachkräftesicherung. Hier finden Sie die Studien der vergangenen Jahre.

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  • RiH Befragung Fulda 2005
  • RiH Befragung Fulda 2008
  • RiH Befragung Fulda 2010
  • RiH Befragung Fulda 2012
  • RiH Befragung Fulda 2014
  • RiH Befragung Fulda 2016
  • RiH-Befragung Fulda 2018
  • RiH-Befragung Fulda 2020
  • RiH-Befragung Fulda 2022

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