Zentralverband des
Deutschen Handwerks

Programme und Projekte

EZ-Projekte des Handwerks werden meist vom BMZ gefördert und von den Durchführungsorganisationen sequa und GIZ umgesetzt.
Coverbild der Imagekampagne des jordanischen Handwerks.

Berufsbildungspartnerschaften (BBP)

Ziel von Berufsbildungspartnerschaften ist es, die Qualität der beruflichen Aus- und Weiterbildung in Entwicklungs- und Schwellenländern zu verbessern. Dies gilt sowohl für die theoretischen Lehrinhalte als auch für eine höhere Praxisorientierung durch eine stärkere Beteiligung der lokalen Wirtschaft. In BBP-Projekten arbeiten deutsche Kammern und Verbände mit Einrichtungen der Berufsbildung in den Partnerländern zusammen.

BBP-Schwerpunkte

  • Einführung von praxisorientierten Modellausbildungsgängen
  • Beratung für Auf- und Ausbau von kooperativen Ausbildungsformen
  • Weiterbildung von Berufsschullehrern und betrieblichen Ausbilderinnen und Ausbildern
  • Unterstützung für Bedarfsanalysen
  • Erstellung von Curricula, Lehr- und Prüfungsmaterialien etc.
  • Organisations- und Managementberatung
  • Förderung des Dialogs zwischen staatlichen Bildungseinrichtungen und Unternehmen.

Kammer- und Verbandspartnerschaften (KVP)

In KVP-Projekten bringen deutsche Kammern und Verbände ihre Kompetenzen für den Aufbau und die Führung von Interessensvertretungen des Privatsektors in den Partnerländern ein. Ziel ist die institutionelle Stärkung dieser Einrichtungen.

KVP-Schwerpunkte

  • Verbesserung von internen Strukturen und Management beim Projektpartner
  • Aufbau neuer Dienstleistungsangebote für Unternehmen
  • Unterstützung der Interessenvertretung für bessere Rahmenbedingungen
  • Optimierung von Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
  • Erhöhung der Sichtbarkeit im politischen und wirtschaftlichen Umfeld
  • Ausbau der Kontakte zu politischen Entscheidungsträgerinnen und -trägern.

PartnerAfrika

Im Rahmen des Marshallplans mit Afrika und der G20 Investitionspartnerschaft "Compact with Africa" hat das BMZ die Sonderinitiative Ausbildung und Beschäftigung gestartet, in der das PartnerAfrika-Programm angesiedelt ist. Ziel der Sonderinitiative ist es, die Bedingungen für Privatinvestitionen zu stärken sowie mehr und bessere Beschäftigung für die schnell wachsende, junge Bevölkerung in Afrika zu schaffen.

Die Sonderinitiative ist in den folgenden Ländern tätig: Ägypten, Äthiopien, Côte d’Ivoire, Ghana, Marokko, Ruanda, Senegal und Tunesien. Einzelne Projekte können auf der sequa-Website unter der Rubrik "weltweit" eingesehen werden.

Die drei Programme KVP, BBP und PartnerAfrika sind Förderprogramme des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). sequa ist für die Beantragung, Planung, Koordinierung, Berichterstattung, Verwaltung und finanzielle Abwicklung der Programme zuständig.

Beschäftigungsorientierte Qualifizierung – Ausbildungspartnerschaften mit Jordanien

Der ZDH ist Partner in dem Projekt „Ausbildungspartnerschaften mit Jordanien“, das vom BMZ gefördert wird und von Ende 2023 bis 2027 läuft.

Das Projekt dient der Qualifizierung und Vermittlung von Jordaniern und Jordanierinnen für Tätigkeiten in handwerklichen Berufen sowohl in Betrieben in Deutschland als auch in Jordanien. Das Vorhaben führt fachliche Qualifizierungen durch, die zum einen bessere Beschäftigungs- und Einkommensmöglichkeiten in Jordanien eröffnen und zum anderen Grundlagen für eine anschließende Ausbildung in Deutschland bilden.

Seit 2024 werden Jordanier und Jordanierinnen für Tätigkeiten in den handwerklichen Berufen

  • Kfz-Mechatroniker,
  • Elektroniker und
  • Bäcker / Konditor 

In Amman vorqualifiziert. Die Teilnehmer werden sowohl sprachlich und kulturell als auch technisch für Ausbildungen in Deutschland geschult und in Betriebe vermittelt. Bewerberinnen und Bewerber, die die Sprachprüfung nicht bestehen, bleiben in Jordanien und werden dort bei der Arbeitsplatzsuche unterstützt; sie haben durch die Schulungen bessere Beschäftigungschancen auf dem jordanischen Arbeitsmarkt.

Das Vorhaben wird von der GIZ geleitet und in Kooperation mit dem ZDH durchgeführt, über den drei Handwerksorganisationen eingebunden wurden:

  • Handwerkskammer Koblenz
  • Handwerkskammer für München und Oberbayern
  • Kreishandwerkerschaft Steinfurt-Warendorf

Die Zusammenarbeit mit den beteiligten Handwerksorganisationen wird von der sequa koordiniert.

Für das im Sommer 2025 beginnende Ausbildungsjahr wurden rund 40 jordanische Bewerberinnen und Bewerber vorqualifiziert. Sie stehen für Bewerbungsgespräche, die online geführt werden, in Jordanien zur Verfügung und möchten zum Ausbildungsstart nach Deutschland kommen.

Weitere Auskünfte erteilt bei der GIZ Chiara Schwippert (+49 0228 44603094, chiara.schwippert@giz.de).

Business Scouts for Development & Handwerks-Cluster

Business Scouts for Development sind Beraterinnen und Berater zur Entwicklungszusammenarbeit und arbeiten im Bereich Zusammenarbeit mit der Wirtschaft der GIZ. Sie beraten im Auftrag des BMZ zu Kooperationsangeboten sowie Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten der deutschen Entwicklungszusammenarbeit und bieten Zugang zu  einem Netzwerk von Business Scouts in über 30 Entwicklungs- und Schwellenländern.

In Deutschland sind Business Scouts direkt in Spitzenverbänden der deutschen Wirtschaft, Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern, Branchenverbänden, Ländervereinen, Sozialpartnern und Stiftungsorganisationen eingesetzt. In Entwicklungs- und Schwellenländern sind sie in dortigen Auslandshandelskammern sowie Partnerorganisationen der deutschen Entwicklungszusammenarbeit tätig.

Kontaktdaten aller Business Scouts for Development

Das Handwerks-Cluster im Programm Business Scouts for Development ist speziell für die Beratung von Handwerksorganisationen, Handwerksbetrieben und Handwerkern und Handwerkerinnen zuständig. Business Scouts sind im ZDH und in der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main eingesetzt.

Das Handwerks-Cluster berät Akteure des deutschen Handwerks in Bezug auf entwicklungspolitische Aktivitäten und verknüpft sie mit Unternehmen, Ausbildungsinstitutionen und Verbänden in Entwicklungs- und Schwellenländern.

Gleichzeitig bildet das Handwerks-Cluster ein Netzwerk mit den Durchführungsorganisationen der EZ (GIZ, sequa) sowie Trainings- und Beratungsunternehmen und kann Synergien in allen Bereichen von Entwicklungszusammenarbeit und Handwerk aufzeigen.

Weitere Informationen zu den Angeboten des Handwerks-Clusters

Der Handwerksfonds

Ziel des Handwerksfonds ist die stärkere Integration des deutschen Handwerks in die Entwicklungszusammenarbeit. Dazu gehören:

  • Erfahrungsaustausch von Akteuren des deutschen Handwerks mit ihren Counterparts
  • Wissenstransfer und gemeinsame Innovationen in Kooperationsprojekten 
  • Betriebspartnerschaften mit Unternehmen und/oder Verbänden der Wirtschaft in den Partnerländern.

Der Handwerksfonds richtet sich als Finanzierungsinstrument gleichermaßen an Handwerksbetriebe (v. a. für Betriebspartnerschaften) und Handwerksorganisationen, die in Entwicklungs- und Schwellenländern aktiv sind oder werden wollen.

Gefördert werden Maßnahmen (z.B. technische Schulungen, Austauschreisen, Info-Veranstaltungen, Messeteilnahmen) und Innovationen (z.B. bessere Produktqualität und Unternehmensführung, Digitalisierung, praxisorientierte Berufsbildung).

Dafür stehen Einzelfördersummen einer Bandbreite von 1.000 - 20.000 Euro zur Verfügung. Der Fonds läuft bis Ende August 2023.

Durchführungsorganisation ist die sequa im Auftrag des Handwerks-Clusters des Business Scouts for Development-Programms.  

Leverist

Die Matchmaking-Plattform leverist.de informiert Unternehmen, Ausbilder, Trainer und Berater aus Industrie und Handwerk über konkrete Geschäfts- und Kooperationsmöglichkeiten in Entwicklungs- und Schwellenländern. Lokale Expertinnen und Experten unterstützen bei der Kontaktaufnahme und Umsetzung. Durch diese im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) kostenfrei zur Verfügung gestellte Plattform erhalten Betriebe sowie Handwerkerinnen und Handwerker einen direkten Überblick über Projekte in verschiedenen Sektoren und Ländern.

Ziel ist es, der Privatwirtschaft einen direkten und transparenten Zugang zu Angeboten der Entwicklungszusammenarbeit zu ermöglichen, so dass beide Seiten davon profitieren.

develoPPP

develoPPP wurde vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) ins Leben gerufen, um das Engagement und Investitionen der Privatwirtschaft dort zu fördern, wo sich wirtschaftliche Chancen und entwicklungspolitische Initiativen überschneiden. Dazu bietet das BMZ finanzielle und technische Unterstützung für Unternehmen, die in Entwicklungs- und Schwellenländern tätig werden wollen oder bereits tätig sind.

Die Finanzierung und Durchführung eines develoPPP-Projekts erfolgt gemeinsam mit einem der beiden erfahrenen öffentlichen Durchführungspartner: DEG – Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft mbH oder Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH.

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