Zentralverband des
Deutschen Handwerks
Zentralverband des
Deutschen Handwerks
21.02.2022

Deutsch-Marokkanische Wasserstoffpartnerschaften gestartet

Von der Selbstversorgung zum Export.
Ein Wasserstoff-Brennstoffzellen-Sattelzug mit H2-Gasflasche an Bord. Umweltfreundliches Nutzfahrzeugkonzept

Marokko plant den Aufbau einer Wasserstoffindustrie und -wirtschaft und erwartet hohe Investitionen aus dem Ausland. Die Exportnachfrage nach grünem Wasserstoff aus Marokko wird laut der Strategie des marokkanischen Ministeriums für die Energiewende für das Jahr 2030 auf 10 TWh geschätzt. Bis 2040 wird ein weiterer Anstieg der Ausfuhren auf 46 TWh und bis 2050 auf 115 TWh erwartet. Etwa 8 GW an Kapazitäten erneuerbarer Energien zur Wasserstofferzeugung werden 2030 nötig sein, um die Nachfrage im In- und im Ausland abzudecken. Bis 2040 sind es dann rund 37 GW und im Jahr 2050 etwa 78 GW.

Forschung und Entwicklung sollen vorangetrieben werden. Die Erarbeitung einheitlicher Standards sowie Ausbildungsprogramme sind dabei ein Schwerpunkt, um Investoren den Markteinstieg zu erleichtern.

Für lukrative Geschäftschancen für deutsche Branchenunternehmen entlang der Wasserstoffwertschöpfungskette wird auch die im Jahr 2020 begonnene deutsch-marokkanische Wasserstoffpartnerschaft sorgen. Kooperationen laufen mit der marokkanischen Solarenergieagentur MASEN sowie dem Forschungsinstitut IRESEN. Ein Benchmark-Projekt in Form einer Wasserstoffanlage mit einer Elektrolysekapazität von etwa 100 MW soll marokkanische Exporte von grünem Wasserstoff nach Deutschland ermöglichen. Die kommerzielle Inbetriebnahme ist für 2025 geplant.

Die Deutsche Industrie- und Handelskammer in Marokko (AHK) bietet in Zusammenarbeit mit der bilateralen Energiepartnerschaft PAREMA eine Plattform, auf der deutsche Branchenunternehmen ihre Geschäftschancen in diesem vielfältigen, zukunftsorientierten Geschäftsfeld ausloten und auf Partnersuche gehen können. Diplomatische Verwicklungen hatten die bilateralen Initiativen seit März 2021 ins Stocken gebracht. Mittlerweile hat sich die Situation aber wieder entspannt.

Kontakt:
Deutsche Industrie- und Handelskammer in Marokko (AHK Marokko)

Quelle: Nachrichten für Außenhandel Nr. 15 vom 21. Januar 2022

Schlagworte