Zentralverband des
Deutschen Handwerks
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15.12.2021

Stopp für Importe aus Entwaldungsgebieten

Ein kürzlich in Brüssel vorgestelltes Gesetz macht Importeuren härtere Auflagen.
Luftdrohnenansicht des Umweltproblems der Entwaldung

Die EU-Kommission will Importe von Holz, Soja oder Kaffee nach Europa stoppen, wenn dafür Wälder in den Herkunftsländern abgeholzt werden. Ein am 17. November in Brüssel vorgestellter Gesetzentwurf macht Importeuren härtere Auflagen: Sie sollen künftig nachweisen, dass für ihre Produkte keine Waldflächen zerstört wurden, wie dies etwa im brasilianischen Amazonasgebiet oder in Asien der Fall ist.

Auf der kurz zuvor stattgefundenen Weltklimakonferenz in Glasgow hatten sich mehr als hundert Staaten verpflichtet, die Entwaldung bis zum Jahr 2030 zu stoppen, darunter auch Deutschland. Die EU-Kommission will dafür Importeure von Rohstoffen und Produkten in die Pflicht nehmen, für die Wälder zerstört werden. Neben Soja, für das unter anderem in Südamerika im großen Stil Land gerodet wird, sind auch Rindfleisch, Palmöl, Kakao, Leder sowie Möbel und Schokolade betroffen. Künftig sollen die Firmen dafür zwei Dinge nachweisen:

  • Die Rohstoffe oder Güter dürfen nicht von Ländereien stammen, die „nach dem 31. Dezember 2020 entwaldet oder zerstört“ wurden.
  • Die Produktion muss den Gesetzen des Herkunftslandes entsprechen.

Laut einer UN-Studie wurde zwischen 1990 und 2020 weltweit eine Fläche abgeholzt, die größer als die Europäische Union ist. Dem WWF zufolge sind die Importe in die EU für 16 % der globalen Tropenabholzung im Zusammenhang mit internationalem Handel verantwortlich. In Brasilien, Indonesien und Paraguay hat laut der Umweltschutz-Organisation der europäische Konsum am meisten Waldfläche vernichtet. Das Naturschutzpaket der EU-Kommission sieht daneben auch ein härteres Vorgehen gegen illegale Müll-Exporte aus Europa vor. Dafür sollen bestimmte Ausfuhren untersagt werden, wenn in Drittstaaten Umweltprobleme entstehen.

Die Vorschläge gehen nun zur Beratung an die Mitgliedstaaten und an das Europaparlament.

Quelle: www.euractiv.de, Pressemitteilung vom 18. November 2021

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