„Unser Land kann sich auf das deutsche Handwerk verlassen“

Foto: ZDH/Boris Trenkel
In seiner Eröffnungsrede erklärte der ZDH-Präsident, dass das Handwerk an vielen Stellen Verantwortung übernehme: „Wir haben eine wichtige Aufgabe zu erfüllen. Nämlich die Aufgabe, Deutschland mit am Laufen zu halten. Unser Land kann sich auf uns verlassen. Das heißt auch: Wir bilden weiter aus. Wir wollen keinen Jugendlichen zurückzulassen. Wir wollen keine verlorene ‚Generation Corona‘.“
Wollseifer hob hervor, wie wichtig für die Betriebe gerade jetzt Aufträge, schnelle Entscheidungen und beschleunigte Genehmigungen seien: „Es ist uns wichtig, dass die öffentliche Hand auch in der Krise leistungsfähig bleibt. Bei Tesla in Grünheide sehen wir, was möglich ist, wenn Unternehmen und Verwaltung an einem Strang ziehen. Das können keine Sonderregeln für die Großen sein. Was bei Tesla möglich ist, darf dem Tischler oder Metallbauer nicht verwehrt werden.“
Zudem mahnte der ZDH-Präsident in seiner Rede an die Adresse der Bundeskanzlerin an, die finanziellen Folgen der Pandemie nicht zu einer einseitigen Belastung führen dürften: „Wir müssen sicherstellen, dass die enormen Lasten am Ende gerecht verteilt werden.“ Dabei werde man um Strukturreformen und manchen Paradigmenwechsel in den Steuer- und Sozialsystemen nicht umhinkommen. „Die Lasten können und dürfen am Ende nicht nur beim Mittelstand landen. Sondern auch auf den Schultern derjenigen, die in einer zunehmend digitalisierten Welt Milliardengewinne machen, ohne sich einem Standort verpflichtet zu fühlen.“
In der anschließenden ZDH-Vollversammlung verwies ZDH-Präsident Wollseifer darauf, dass die Handwerksorganisation viel erreicht habe, um die Betriebe in der Corona-Pandemie zu unterstützen. „Viele unserer Anregungen zur Liquiditätssicherung wurden in den Krisenbewältigungspaketen der Bundesregierung aufgegriffen, etwa beim Kurzarbeitergeld oder den Überbrückungshilfen. Mit der Ausbildungsprämie haben wir ein wichtiges erstes Signal der Wertschätzung für unsere Betriebe erreicht.“ Gleichzeitig erklärte Wollseifer, dass trotz vieler Fortschritte einige Programme noch immer klemmen würden. Die bürokratischen Hürden müssten beseitigt und Mittelstandslücken geschlossen werden, so der ZDH-Präsident.
Die Reden können Sie hier nachlesen: