EU-Kommission legt KMU-Strategie vor

„Brauchen zentralen Ansprechpartner, der Mittelstandsbelange durchsetzt“.
„Die vorgestellte KMU-Strategie enthält zahlreiche richtige Ansätze, allerdings nach wie vor auch einige Schwächen.
Es ist grundsätzlich positiv, die Position eines europäischen KMU-Beauftragten zu stärken. Wir brauchen in der EU-Kommission einen zentralen Ansprechpartner, der die Mittelstandsbelange in allen Generaldirektionen durchsetzt. Zusätzlich brauchen wir in allen handwerksrelevanten Generaldirektionen auf der Arbeitsebene Expertinnen und Experten, die die konkreten Auswirkungen neuer EU-Gesetze auf kleine und mittlere Unternehmen abschätzen können. Die geplante KMU-Task-Force und die Kontrolle durch den Ausschuss für Regulierung sind hier der richtige Weg.
Das Handwerk erwartet, dass sich die neue EU-Kommission zu einem ehrgeizigen Bürokratieabbau verpflichtet. Übereinstimmend berichten uns Handwerkerinnen und Handwerker, dass die bürokratische Belastung für die Betriebe inzwischen ein kritisches Niveau erreicht hat. Überregulierung, unverständliche Vorschriften und Maßgaben binden in den Betrieben viel zu viel Zeit und wichtige Ressourcen.
Beim Zugang zu Daten geht die KMU-Strategie noch nicht weit genug. KMU brauchen einen rechtlich gesicherten Zugang in Echtzeit zu den Daten, auf deren Grundlage sie erst ihren Kunden Dienstleistungen wie eine vorausschauende Wartung und schnelle Reparaturen anbieten können.
Bei der Finanzierung fokussiert sich die Kommission zu stark auf hochinnovative Unternehmen und Start-Ups. Gerade das Gros der 25 Millionen kleinen und mittleren Betriebe in Europa, die der Stabilitätsanker der europäischen Wirtschaft sind, braucht bezahlbare Finanzierungen in allen Unternehmensphasen. Die Kommission sollte diese Betriebe stärker als bisher fördern, etwa im Rahmen des KMU-Fensters von InvestEU.“