ZDH-Präsident Wollseifer zur Kurzarbeit für Auszubildende

Foto: ZDH/Boris Trenkel
ZDH-Präsident Hans Peter Wollseifer fordert in der Welt am Sonntag Kurzarbeitergeld auch für Auszubildende, um betroffene Betriebe zu entlasten.
"Ausbildung liegt dem Handwerk am Herzen - wie kaum einem anderen Wirtschaftsbereich. Fast jeder dritte Azubi in Deutschland wird im Handwerk ausgebildet (28 Prozent aller Ausbildungsverhältnisse in Deutschland). Damit leistet das Handwerk einen wesentlichen Beitrag zur Fachkräftesicherung in Deutschland weit über das Handwerk hinaus. Für unsere Ausbildungsbetriebe im Handwerk wie auch die deutsche Wirtschaft insgesamt ist es von großer Bedeutung, dass das überproportional hohe Ausbildungsengagement des Handwerks durch die Corona-Krise keinen Schaden nimmt.
Ausbildende Betriebe sind auch in der jetzigen Krisensituation nach § 19 Absatz 1 Nr. 2 BBiG weiter dazu verpflichtet, die Ausbildungsvergütung für sechs Wochen fortzuzahlen. Das belastet viele Betriebe finanziell erheblich, umso mehr als die Umsatzeinbußen bei vielen gewaltig sind. Keinesfalls darf der Schutzgedanke dieser Regelung zum Bumerang für die Auszubildenden werden. Wir müssen dringend vermeiden, dass Betrieben, die von der Krise massiv betroffen sind, nichts anderes übrig bleibt, als Ausbildungsverhältnisse zu beenden. Um ausbildende Betriebe zu entlasten und das hohe Ausbildungsengagement im Handwerk auch über die Krise hinaus aufrecht zu erhalten, ist es deshalb von zentraler Bedeutung, Auszubildende vollumfänglich bei den Regelungen zum Kurzarbeitergeld mit zu erfassen. Das sollte im Interesse der Betriebe, aber auch der Auszubildenden durch eine entsprechende Rechtsänderung schnell klargestellt werden."