Welle der Solidarität aus dem Handwerk

Hans Peter Wollseifer, Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks
Foto: ZDH/Boris Trenkel
Die Solidaritätswelle aus dem Handwerk für die betroffenen Handwerksbetriebe in den Hochwasser-Regionen beschreibt ZDH-Präsident Hans Peter Wollseifer gegenüber René Wagner von der Nachrichtenagentur „Reuters“: „Handwerkerinnen und Handwerker im ganzen Land haben sich auf den Weg in die betroffenen Regionen gemacht, um ihre Kolleginnen und Kollegen tatkräftig zu unterstützen“, so der Handwerkspräsident. Um nach der Sicherstellung der Grundversorgung die zerstörten Strukturen vor Ort zügig wiederaufbauen zu können, werde es dabei insbesondere auf flexible Lösungen auf kommunaler Ebene ankommen.
„Bevor an Wiederaufbau gedacht werden kann, geht es gegenwärtig erst einmal darum, die Grundversorgung mit Wasser, Strom oder Gas in den von der Hochwasserkatastrophe betroffenen Regionen sicherzustellen und dort wieder Verkehrswege und Telekommunikation zu ermöglichen. Den Menschen in Not vor Ort muss zügig und unbürokratisch geholfen werden, damit sie wieder eine Perspektive entwickeln können, die ihnen Mut macht. Schwer getroffen sind auch viele Handwerkerinnen und Handwerker, Betriebe mit ihren Beschäftigten und Auszubildenden mit dem Verlust oder schweren Schäden an Werkstätten, Maschinen, Material, Fuhrpark oder Geschäftsräumen. Zum Teil lag das ganze Lebenswerk einiger Betriebsinhaberinnen und Betriebsinhaber über Nacht in Trümmern.
Um ihnen zu helfen, wird jetzt jede Form von Unterstützung gebraucht. Viele Handwerkinnen und Handwerker packen ehrenamtlich in den Feuerwehren und beim THW mit an. Auch sonst gibt es im Handwerk eine Welle der Solidarität: Die Handwerksorganisationen bündeln ihre Kompetenzen und stehen betroffenen Betrieben zur Seite. Handwerkerinnen und Handwerker im ganzen Land haben sich auf den Weg in die betroffenen Regionen gemacht, um ihren Kolleginnen und Kollegen tatkräftig zu unterstützen. Auch als ZDH stehen wir mit vielen öffentlichen Institutionen im Gespräch, um für betroffene Betriebe und ihre Beschäftigten rasche und wirksame Maßnahmen auf den Weg zu bringen.
Wichtig für die Menschen in den betroffenen Regionen bleibt zugleich die Perspektive, dass dort die öffentlichen, lebensrelevanten und wirtschaftlichen Strukturen zügig wiederhergestellt werden können. Dafür stehen auch zahlreiche Baubetriebe aus benachbarten und entfernteren Regionen bereit, um bei den notwendigen Sanierungs- und Wiederaufbauarbeiten zu unterstützen. Auf dem langen Weg zur Normalisierung wird es neben den angekündigten finanziellen Hilfen des Bundes aber besonders auch auf flexible Lösungen auf kommunaler Ebene ankommen: Die Planungs-, Genehmigungs- und Umsetzungsverfahren für den Wiederaufbau zerstörter wirtschaftlicher und öffentlicher Infrastrukturen müssen deutlich verschlankt und beschleunigt werden. Da müssen in der nächsten Zeit alle an einem Strang ziehen.“