Zentralverband des
Deutschen Handwerks
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Deutschen Handwerks
08.10.2021

"Künftige Regierung muss Handwerk stärken und entlasten"

ZDH-Präsident Wollseifer spricht sich im "Handelsblatt" für eine Politik der künftigen Regierung aus, die Handwerksbetriebe stärkt und entlastet.
Portraitfoto von Hans Peter Wollseifer auf der Dachterrasse im Haus des Deutschen Handwerks in Berlin

Hans Peter Wollseifer, Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks

"Unabhängig von den Farben der künftigen Bundesregierung sehe ich die künftigen Entscheidungsträger grundsätzlich in der Verantwortung, einen positiven Zukunftsentwurf für unser Land zu erarbeiten und mit entsprechenden politischen Weichenstellungen zukunftsfest aufzustellen und dabei immer im Blick haben, dass sich die Zukunft unseres Landes nur mit dem Handwerk gestalten lässt", so ZDH-Präsident Hans Peter Wollseifer gegenüber Frank Specht vom Handelsblatt.

"Unser Land muss seine Zukunftschancen mutiger nutzen, um weiter erfolgreich zu bleiben. Unabhängig von den Farben der künftigen Bundesregierung sehe ich die künftigen Entscheidungsträger grundsätzlich in der Verantwortung, einen positiven Zukunftsentwurf für unser Land zu erarbeiten und mit entsprechenden politischen Weichenstellungen zukunftsfest aufzustellen und dabei immer im Blick haben, dass sich die Zukunft unseres Landes nur mit dem Handwerk gestalten lässt. Es sind Handwerkerinnen und Handwerker, die Häuser dämmen, Ladesäulen für E-Autos aufstellen, Solardächer installieren und altersgerechte Bäder bauen.
In den kommenden Jahren braucht es eine Politik, die unsere Betriebe entlastet und stärkt. Jede kommende Bundesregierung – sei sie nun rot-gelb-grün oder schwarz-grün-gelb - muss sicherstellen, dass Steuern für unsere Betriebe zu verkraften sind, Sozialbeiträge nicht weiter ansteigen und Bürokratie unsere Handwerkerinnen und Handwerker nicht erdrückt.

Nachhaltiges Wirtschaften und Leben wird zukunftsentscheidend sein. Dabei muss die künftige Regierung Wege finden, die Klimaschutz und wirtschaftlichen Erfolg gleichermaßen ermöglichen. Denn nur mit einer starken Wirtschaft und mit starken Handwerksbetrieben werden wir in der Lage sein, die Klimaschutzherausforderung zu finanzieren und zu bewältigen. Es gilt, technologieoffene Lösungen zu finden, bei denen Klimaschutz und Wirtschaftserfolg im Einklang sind.  
 

Zukunftsthema: Fachkräftesicherung über berufliche Ausbildung

Die Fachkräftesicherung über berufliche Ausbildung ist für das Handwerk ein zentrales Zukunftsthema. Nur mit genügend fachlich qualifizierten Handwerkerinnen und Handwerkern wird sich der Wohlstand und die Wirtschaftskraft unseres Landes auch in der Zukunft sichern lassen. Die Politik muss ihren Fokus noch stärker auf die berufliche Ausbildung lenken und dieser eine auch finanzielle Wertschätzung entgegenbringen, die der des akademischen Bereiches gleichwertig ist. Wir brauchen leistungsfähige Bildungsstätten, mehr digitale Bildungsangebote und eine echte Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung.

Klare Erwartungen hat das Handwerk auch bei der Digitalisierung, bei der in Deutschland Vieles noch bei Weitem nicht so funktioniert, wie wir uns das vorstellen und es im internationalen Vergleich vielfach schon selbstverständlich ist. Diese Versäumnisse muss die nächste Bundesregierung zügig aufholen, damit unser Land und seine Betriebe international wettbewerbsfähig bleiben. Dazu gehört etwa die Versorgung mit schnellem Internet, eine umfassende Digitalisierung staatlicher Verwaltungen und Genehmigungsprozesse sowie das Sorgetragen für einen fairen Datenzugang auch kleiner und mittlerer Betriebe."

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