„Eine Testpflicht ist weder nötig noch zielführend“
ZDH-Präsident Hans Peter Wollseifer hat sich im Gespräch mit Birgit Marschall von der „Rheinischen Post“ gegen eine gesetzliche Testpflicht ausgesprochen, da diese weder notwendig noch zielführend sei.
„Eine gesetzliche Testpflicht für unsere Handwerksbetriebe halten wir weiter weder für notwendig noch zielführend. Das ist eine gesetzgeberisch unnötige Aktion und der Versuch, die beim Staat liegende Verantwortung für die Pandemiebekämpfung auf die Wirtschaft zu verlagern. Was unsere Betriebe jetzt brauchen, sind Verlässlichkeit und Perspektive, aber keinesfalls weitere Belastungen. Unsere Betriebe kommen ihrer gesamtgesellschaftlichen Verantwortung zur Eindämmung des Pandemiegeschehens bereits umfassend nach. Zum Schutz der eigenen Beschäftigten, der Kunden und damit letztlich von uns allen setzen sie nicht nur ausgefeilte Hygienekonzepte um, sondern testen bereits jetzt freiwillig in großem Umfang ihre Beschäftigten oder sind dabei, Corona-Testungen auf die Beine zu stellen. Damit leisten sie bereits ihren spezifischen Beitrag, um die Infektionsdynamik einzudämmen.
Impfen statt Testen
Für dieses freiwillige Engagement sollten sie nicht durch eine gesetzliche Regelung abgestraft werden. Eine gesetzliche Testpflicht ist praxisfern und lässt außer Betracht, dass Testungen für die eher kleineren und mittleren Betriebe im Handwerk mit einem deutlich größeren Aufwand verbunden sind als etwa für große Unternehmen, was etwa die Test-Kit-Beschaffungen oder die Testorganisation wegen wechselnder Einsatzorte betrifft. Eine solche Testpflicht stellt die ohnehin bereits stark beanspruchten Betriebe vor weitere Herausforderungen. Corona-Tests in Betrieben sind zum Schutz der Belegschaften zwar sinnvoll, doch die Testpflicht-Diskussion darf nicht davon ablenken, dass Testungen letztlich nicht das Instrument sind, mit dem wir aus der Pandemie herauskommen. Nur mit mehr Impfungen werden wir die Pandemie hinter uns lassen können. 24/7 muss daher die Leitschnur für das Impfen lauten, die Impfdynamik muss massiv und mit aller Kraft beschleunigt werden. Nur an einer Stelle ist akut wirklich Aktion gefragt, und zwar beim Impfen! Impfen! Impfen!“