„Dringender Handlungsbedarf bei Baumaterial-Mangel“

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„Die Politik ist aufgefordert, alle ihr zur Verfügung stehenden Mittel zu nutzen, um angesichts der Lieferengpässe und dramatischen Preisentwicklung bei Baumaterialien Abhilfe zu schaffen“, so ZDH-Präsident Hans Peter Wollseifer gegenüber Nena Schink von Bild.
„Bei vielen Betrieben des Bau- und Ausbauhandwerks brennt die Hütte. Die sind bislang gut durch die Pandemie gekommen, haben in dieser schwierigen Phase die Konjunktur stabilisiert und können jetzt nicht arbeiten, weil das Baumaterial fehlt oder wegen der dramatischen Preisentwicklung nicht betriebswirtschaftlich vertretbar eingesetzt werden kann. Viele befinden sich in der geradezu absurden Lage, trotz weiter voller Auftragsbücher Kurzarbeit anmelden oder sogar Beschäftigte entlassen zu müssen. In den mehr als 40 Jahren eigener Berufstätigkeit habe ich eine solche Situation von Lieferengpässen bei so vielen Baumaterialien bei einem zugleich solch massiven und kurzfristigen Preisanstieg noch nicht erlebt. Wenn wir diese Entwicklung nicht in den Griff bekommen, dann bedeutet das Stillstand bei Eigenheimen, Wohnungsbauprogrammen und energetischer Sanierung. Hier besteht dringend und unmittelbar Handlungsbedarf. Die Politik ist aufgefordert, alle ihr zur Verfügung stehenden Mittel zu nutzen, um hier Abhilfe zu schaffen. Vorbildfunktion kommt der öffentlichen Hand zu, Handwerksbetriebe keinesfalls mit Vertragssanktionen zu belegen, wenn sie wegen Materialengpässen in Leistungsverzug geraten. Es sollte auch geprüft werden, ob etwa Instrumente, wie sie zur Absicherung etwa von Währungsschwankungen zum Einsatz kommen, in dieser besonderen Lage analog genutzt werden können. Zudem muss im Hinblick auf die aktuelle Situation im Holzbereich die jüngst beschlossene Verlängerung des Einschlagverbots in den dem Bund gehörenden Wäldern unbedingt auf den Prüfstand.“