Bilanz nach einem Jahr Fachkräfteeinwanderungsgesetz

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ZDH-Präsident Hans Peter Wollseifer hat mit Martina Herzog von der dpa ein Jahr nach dem Inkrafttreten des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes Bilanz gezogen.
„Das vor einem Jahr in Kraft getretene Fachkräfteeinwanderungsgesetz hat die Weichen für eine arbeitsmarktorientierte Zuwanderung im Interesse des Handwerks und der deutschen Wirtschaft gestellt. Mit den im Gesetz geschaffenen Möglichkeiten, nicht nur akademisch, sondern vor allem beruflich qualifizierte Fachkräfte leichter zu gewinnen, werden vor allem Handwerksbetrieben neue Wege zur Fachkräftesicherung eröffnet.
Diese Chancen nutzt das Handwerk schon heute. So führt der ZDH seit Anfang 2020 gemeinsam mit der Bundesagentur für Arbeit und unterstützt vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie ein Projekt durch, um Fachkräfte aus Bosnien-Herzegowina für eine Beschäftigung in Handwerksbetrieben zu gewinnen. In enger Abstimmung mit der bosnischen Arbeitsverwaltung wurden zum Jahreswechsel erste bosnische Fachkräfte rekrutiert, die im Laufe dieses Jahres eine Beschäftigung in Betrieben des Metallbaus, Elektrotechnik sowie Sanitär, Heizung, Klima aufnehmen werden. Unterstützt werden sie dabei von den am Projekt beteiligten Fachverbänden und den Handwerkskammern Potsdam, Koblenz und München/Oberbayern. Mit diesem auf drei Jahre angelegten Projekt werden zukunftsweisende Strukturen und Verfahren für eine faire Migration und Integration ausländischer Fachkräfte in kleinbetriebliche Strukturen auch im ländlichen Raum erprobt und aufgebaut.
Wenn gleich die Pandemie die Zuwanderung ausländischer Fachkräfte gegenwärtig in den Hintergrund gedrängt hat, so ist das Handwerk überzeugt, dass eine mittelstandsorientierte Handhabung des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes ein zentraler Baustein ist, um den zunehmenden Fachkräftebedarf auch kleiner und mittlerer Betriebe zu lindern.“