Zentralverband des
Deutschen Handwerks
Zentralverband des
Deutschen Handwerks
11.11.2020

Ausbildung bleibt auch in der Pandemie ganz oben auf der Agenda

ZDH-Präsident Hans Peter Wollseifer äußert sich gegenüber Andreas Hoenig von der "dpa" zur aktuellen Lage auf dem Ausbildungsmarkt im Handwerk in Zeiten von Corona.
Portraitfoto von Hans Peter Wollseifer vor blauer Handwerksleinwand

ZDH-Präsident Hans Peter Wollseifer äußert sich gegenüber Andreas Hoenig von der Deutschen Presse-Agentur zur aktuellen Lage auf dem Ausbildungsmarkt im Handwerk in Zeiten von Corona.

„Wenn jetzt alle Akteure in der beruflichen Bildung noch einen echten Endspurt hinlegen, kann es gelingen, dass 2020 kein verlorener Corona-Ausbildungsjahrgang wird. Dank der beispiellosen Aufholjagd der vergangenen Monate haben wir es bei den neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen geschafft, die im Frühsommer noch gewaltige Lücke im Vergleich zum Vorjahr deutlich zu verkleinern. Von Januar bis Mai 2020 hatten wir im Handwerk einen Rückgang der neuen Ausbildungsverträge um 18 Prozent. Ende Oktober lag das Minus bei „nur“ noch 7,3 Prozent. Dieser positive Trend muss Ansporn für Betriebe und Handwerksorganisationen sein, bis zum Jahresende noch weiteren Boden gut zu machen. Auch wenn wir voraussichtlich das Vorjahresniveau nicht ganz erreichen können, so werden wir ziemlich sicher besser als in der Finanzkrise abschneiden, als das Minus bei den neuen Ausbildungsverträgen am Jahresende bei rund 7 Prozent lag. Uns bleiben jetzt noch zwei weitere Monate, um junge Menschen ins Handwerk zu holen. 

Denn: Ausbildung bleibt auch in der Pandemie ganz oben auf der Agenda unserer Betriebe. Sie wissen, dass die jetzt nicht ausgebildeten jungen Menschen künftig als qualifizierte Fachkräfte fehlen. Ende Oktober waren noch mehr als 17.000 Ausbildungsplätze im Handwerk frei. Das sind über 17.000 Angebote unserer Betriebe an junge Menschen, sich auf einen zukunftsträchtigen Berufsweg zu machen. Auch jetzt noch - nach dem offiziellen Start des Ausbildungsjahres – kann zum 1. Dezember oder sogar auch noch danach weiter eine Ausbildung begonnen werden. Daher kann ich nur im Sinne unseres Kampagnenmottos ermuntern: „Was soll man dieses Jahr bloß anfangen? Eine Ausbildung.“ Das werden hoffentlich bis Jahresende noch viele junge Menschen beherzigen.“